Seit August 2013 gibt es den Arbeitskreis Tierschutz der CDU, an deren Spitze sich Vorsitzende Ursula Jäger für die vierbeinigen Wildstreuner einsetzt. "Begrüßenswert, dass sich die Grünen nun endlich den berechtigten Forderungen des Arbeitskreises Tierschutz der CDU-Karlsruhe anschließen", sagt Ursula Jäger.
Die genaue Aussage zur Anzahl von wild streundenden Katzen, lasse sich nur schwer treffen, so Jäger im Gespräch mit ka-news. Allerdings versorge der Karlsruher Katzenschutzverein an seinen 14 Futterstellen zwischen 300 und 400 Tieren. Das ist aufwändig, denn die wilden Katzen scheuen den Kontakt zum Menschen und sind aus diesem Grund hauptsächlich nachts unterwegs. Mit Lebendfallen und per Nachtbildkamera werden Neuzugänge von den Tierschützern an Futterstellen eingefangen und kastriert.
Danach kommen sie wieder "auf freie Pfoten" - eine Vermittlung der Tiere ist nicht möglich. "Man sieht sie nur nachts, sie scheuen Menschen und sind deshalb auch nicht mehr durch Tierheime vermittelbar", weiß die langjährige Tierschützerin.
Tierschutz steht "vor dem Kollaps"
Angesichts der steigenden Anzahl herrenloser Katzen, steht der Tierschutz jetzt "personell und finanziell vor dem Kollaps", äußert sich Jäger zur aktuellen Lage. Mitschuld am raschen Anstieg sind auch nicht kastrierte Haltertiere, die sich mit freilaufenden Tieren paaren und so vermehren. "Eine Katze wirft zweimal im Jahr und hat mindestens fünf überlebensfähige Jungen, die ihrerseits wieder nach einem halben Jahr geschlechtsreif sind", so die CDU-Tierschutzbeauftragte. Der unkontrollierten Vermehrung von verwilderten Katzen sei nur mittels Kastrationsverordnung beizukommen.
In Deutschland besitzen bereits 244 Städte eine Kastrationsverordnung, unter ihnen Großstädte wie Bonn oder Bremen. "Es gibt einen klaren Bedarf, die seit Juli 2013 vom Gesetzgeber legalisierte Katzenschutzverordnung auch in Karlsruhe einzuführen", so Jäger und appelliert im Namen der CDU an die Stadt Karlsruhe. Zu diesem Thema befinde man sich bereits mit der Stadt im Gespräch.
Grüne-Fraktion: "Karlsruhe braucht eine Katzenschutzverordnung"
Umfrageergebnis: "Ja, das Leid der Wildkatzen muss verringert werden!"