"LeBuffet" in Karlsruhe ist das größte und modernste Restaurant aller Warenhäuser des Karstadt-Konzerns. Das ertragsstärkste unter den Karstadt-Häusern rüstet sich für die verschärfte Konkurrenzsituation: Am 7. September eröffnet mit dem neuen "Einkaufszentrum Ettlinger Tor" Süddeutschlands größtes Shopping-Center in unmittelbarer Nähe der Kaiserstraße. Insgesamt 20 Millionen Euro hat der Karstadt-Konzern in den vergangenen zwei Jahren in sein Stammhaus in der Fächerstadt investiert, wenn Ende September die Umgestaltung der zweiten und dritten Etage des Karlsruher Hauses abgeschlossen sein wird - 2,5 Millionen Euro allein für das neue Restaurant.
Zutaten selbst auswählen und beim Zubereiten zuschauen
Hinzu kommt der Umbau des ehemaligen Hertie auf der gegenüberliegenden Seite der Kaiserstraße: Dort entsteht bis Ende Oktober "das größte Sporthaus der Region"; ferner - ebenfalls im Oktober - ein dm-Drogeriemarkt. Im nächsten Frühjahr folgt ein weiterer Großmieter, den Karstadt-Geschäftsführer Christian Wilk zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen will. "Ab April kommenden Jahres haben wir hier zwei komplett neu gemachte Häuser mit jeweils 20.000 Quadratmetern, die den Mittelpunkt von Karlsruhe bilden werden", betont Wilk gegenüber ka-news, "wie schon vor dem Umbau." Dank des Umbaus und der Modernisierung sei sein Haus "sehr gut gerüstet" und trete dem neuen Wettbewerb "mit sehr breiter Brust" entgegen.
Auf dem Weg zum neuen Restaurant im vierten Stock kann den Kunden der Umbau nicht verborgen bleiben: Es wird gehämmert, gebohrt und geschraubt. Decken werden eingezogen, Kabel und Fußböden neu verlegt, die Haustechnik komplett erneuert. Oben angelangt erwartet den Besucher ein spektakuläres, "völlig neues Gastronomiekonzept", erläutert Wilk: An einem offen gestalteten Rondell mit verschiedenen Bereichen wie "Fisch", "Pasta", "Antipasti" oder "Asiatische Küche" können sich die Gäste die Zutaten selbst zusammen stellen, die dann vor ihren Augen frisch zubereitet werden. Über 600 Sitzplätze - zum Teil mit Blick auf die Kaiserstraße, verschiedene Möblierungskonzepte, eine Lounge, eine Spielecke für Kinder sollen für jede Altersgruppe eine angenehme Atmosphäre bieten, erläutert Karlsruhes Karstadt-Chef Wilk.
Zu viele Modernisierungsmuffel in der Kaiserstraße?
Den ein oder anderen Gast konnte man am heutigen Eröffnungstag etwas orientierungslos mit seinem Tablett umherirren sehen. Allerdings musste er oder sie nicht lange warten, bis ein Mitarbeiter oder auch Restaurantleiter Juri Hardenbecker selbst aufklärend eingriffen und ihre Hilfe anboten. Einige Gäste hätten schon mal die Orientierung verloren, weiß Hardenbecker auf ka-news-Anfrage zu berichten: "Viele wissen angesichts der Fülle des Sortiments gar nicht, wo sie anfangen sollen." Zu 99 Prozent sei das neue Gastronomiekonzept schon heute "sehr positiv aufgenommen" worden, betont Hardenbecker.
Rohzutaten und Köche warten darauf, die Wünsche der Kunden zu erfüllen (Foto: ka-news) |
Selbst die Skeptiker, ist sich der Restaurantleiter sicher, werden nach anfänglichen Eingewöhnungsproblemen schnell begeistert sein. Auch der Geschäftsführer des Karlsruher Hauses freut sich über die positive Resonanz. "Dafür, dass wir fast drei Monate ohne Restaurantbetrieb waren, läuft es gut an", so Wilk. "Wir setzen ein Zeichen, dass man in die Kaiserstraße investieren muss und gehen als bestes Beispiel voran", betont er. "Ich würde es begrüßen, wenn auch andere Geschäfte in der Fußgängerzone etwas mehr in Modernisierung investieren würden", kritisiert Wilk und beklagt den Niveauverlust in der Kaiserstraße in den vergangenen Jahren.
Wilk: Die Stadt ist in der Pflicht
Wichtig wäre es jetzt, so Wilk weiter, dass sich kleinere Fachgeschäfte ansiedeln und dadurch das Niveau generell wieder anheben würden. "Was die Stadt bislang für die Aufwertung der Kaiserstraße getan hat", gibt Wilk zu Bedenken, "ist nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein": Sauberkeit, Optik, Straßengestaltung, bisher könne er noch nicht viel erkennen. "Da muss noch Einiges passieren", betont Wilk abschließend, damit die Kaiserstraße dem städtischen Anspruch der "Einkaufsmeile" auch in Zukunft gerecht werden könne.