Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Karlsruhes OB Mentrup zur Afghanistan-Krise: "Ja, wir sind bereit, Flüchtlinge aufzunehmen"

Karlsruhe

Karlsruhes OB Mentrup zur Afghanistan-Krise: "Ja, wir sind bereit, Flüchtlinge aufzunehmen"

    • |
    • |
    Oberbürgermeister Frank Mentrup signalisiert gegenüber ka-news.de seine Bereitschaft Geflüchtete aus Afghanistan aufzunehmen.
    Oberbürgermeister Frank Mentrup signalisiert gegenüber ka-news.de seine Bereitschaft Geflüchtete aus Afghanistan aufzunehmen. Foto: Carsten Kitter

    "Wir haben immer unsere Bereitschaft erklärt, Menschen in Not oder Geflüchtete aufzunehmen. Ich kann mir das sehr gut vorstellen", erklärt Frank Mentrup im Gespräch mit ka-news.de am Dienstag. "Ich finde es wichtig, Menschen, deren Heimatland keinen Aufenthalt mehr erlaubt, zu helfen, weil es meistens Menschen sind, die sich sehr für ihr Heimatland engagieren."

    Auch Kretschmann signalisiert Bereitschaft

    Aus diesem Grund würde es nach Ansicht des Karlsruher Rathauschefs zudem Sinn ergeben, nicht nur in Deutschland Geflüchtete aufzunehmen, sondern auch die Länder um Afghanistan herum zu stärken und dort entsprechende Angebote zu machen. Damit stimmt Karlsruhes OB ähnliche Worte an wie schon Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Montag

    "Dafür und wie man sich weiter auf die Situation vorbereiten kann, ist es im Moment aber noch zu früh", meint Mentrup. Im Gespräch mit ka-news.de bezeichnet das Stadtoberhaupt die Situation in Afghanistan als "dramatisch": "Ich hoffe, dass es gelingt, alle Mitarbeiter sicher aus dem Land zu holen." 

    Frank Mentrup
    Frank Mentrup Foto: Carsten Kitter

    Militäreinsätze künftig hinterfragen

    Insgesamt würden die aktuellen Ereignisse in Afghanistan laut Mentrup die grundsätzlichen Fragen aufwerfen, ob und welcher Sinn hinter Militäreinsätzen und ähnlichen internationalen Programmen stehe, "wenn es eine Gruppe innerhalb weniger Wochen schafft, die Erfolge zunichte zu machen." 

    Polizisten gehen am Bondi Beach im australischen Sydney auf und ab. Die Region ist wegen einer Rekordzahl von Corona-Neuinfektionen streng abgeriegelt.
    Polizisten gehen am Bondi Beach im australischen Sydney auf und ab. Die Region ist wegen einer Rekordzahl von Corona-Neuinfektionen streng abgeriegelt. Foto: Bianca De Marchi/AAP/dpa

    Dennoch habe der gebürtige Mannheimer die Hoffnung, dass 20 Jahre an Hilfe und Aufbauprogrammen nicht plötzlich verschwinde. Für Mentrup ist die aktuelle Situation "eine schwierige und negative Erfahrung", die nun international - "ohne Schuldzuweisung" - aufgearbeitet werden solle und die prägend sein wird. "Für zukünftige Einsätze der Bundeswehr, aber auch für internationale Kooperationen insgesamt."

    Hintergrund: Die aktuelle Situation in Afghanistan

    Nach den Anschlägen des 11. September 2001 in New York entsendet die USA militärische Streitkräfte nach Afghanistan. Auch die damalige Bundesregierung schickt Kräfte der Bundeswehr an den Hindukusch. Vor wenigen Wochen, knapp 20 Jahre später, ziehen sich die internationalen Truppen und damit auch die Bundeswehr zurück. Seitdem sind die militant-islamistischen Taliban auf dem Vormarsch und haben kürzlich die Macht im Land an sich gerissen. Auch die Hauptstadt Kabul ist - bis auf den Flughafen - in der Hand der Taliban. Aktuell spielen sich dort chaotische Szenen ab. Während internationale Kräfte (auch die Bundeswehr) versuchen, Ortskräfte und Angehörige aus dem Land zu bringen, versuchen verzweifelte Afghanen, an Bord der verschiedenen Flugzeuge zu kommen. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden