Mitte Mai erließ die Landesregierung die ersten Öffnungsschritte für die Innen- und Außengastronomie in Baden Württemberg. Damit endete für Gastronomen eine über sieben Monate lange Zwangspause.
"El Taquito" seit 1983 Teil von Karlsruhe
Der lange Lockdown war für viele in der Branche eine schwierige Situation, auch für das 1983 eröffnete mexikanische Restaurant "El Taquito", wie Geschäftsführerin Petra Koffler im Gespräch mit ka-news.de berichtet. "Es gab in dieser langen Zeit immer Höhen und Tiefen, aber wir hatten immer geöffnet. Sieben Monate nur außer Haus- Geschäft war wirklich die größte Herausforderung."

Von November an blieben die Plätze in der Waldstraße verwaist, ausschließlich Bestellservice war für die Gastronomen eine Möglichkeit laufende Kosten zumindest teilweise zu decken. Im Mai durften Gastronomen und auch Gäste dann aufatmen, als Lockerungen in Aussicht gestellt wurden. Ein Schritt auf den man auch im "El Taquito" lange hingefiebert hat.
Gäste nahmen Restart sehr gut an
“Wir waren gut auf die Wiedereröffnung eingestellt. Es war eigentlich alles schon gut vorbereitet, es musste nur noch zusätzlich die externe Kontrolle der Corona-Schutzmaßnahmen erfolgen“, erklärt Koffler.

Abstand, Hygiene und Alltagsmaske gehören auch beim Restaurant-Besuch weiterhin zum Alltag. Die Gäste, sie genossen den Restart genau wie die Gastronomen, wie die Geschäftsführerin berichtet: “Es gab keine Probleme, die Gäste waren sehr entspannt und froh, endlich wieder in ein Restaurant kommen zu dürfen."
Auch bei einigen Anlaufschwierigkeiten der ersten Wochen zeigten die Gäste Verständnis. "Der Ansturm war von Beginn an wieder sehr groß. Wir mussten uns erst wieder warm laufen. Aber auch hier hatten die Gäste Verständnis“, so die Restaurant-Chefin gegenüber mit ka-news.
Betriebsverlauf durch Beschränkungen und Personalmangel gedämpft
Mit dem bisherigen Betriebsverlauf zeigt sich die Geschäftsführerin aber nur in Teilen zufrieden. "Seit es die verlängerten Öffnungszeiten gibt, ist alles okay." Allerdings sei dies noch kein Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie. “Wir können immer noch nicht so viele Gäste aufnehmen, wie es vor Corona der Fall war.

Durch die Abstandsregeln habe sich die Gästeanzahl reduziert und damit auch der Umsatz. "Durch den Personalmangel mussten wir zusätzlich die Geschäftszeiten reduzieren, damit die Mitarbeiter nicht über ihre Monatsstunden kommen“, erklärt Koffler, die Schwierigkeiten der aktuellen Situation. Dies lässt die Geschäftsführerin auch eher skeptisch in die Zukunft blicken.
Die akute Personalnot in der Gastronomie ist ein weiterer Grund für eine durchwachsene Zukunftsprognose. “Wir müssen zur Zeit zwei Tage in der Woche schließen, da es keine neuen Mitarbeiter am Arbeitsmarkt gibt. Es stellt uns vor, große Probleme neues Personal zu finden“, so die Geschäftsführerin.
Es sei schwierig, dem Personalmangel entgegenzuwirken. "Vor allem bei einer fast Vollbeschäftigung in unserer Region“, benennt Koffler einen der Faktoren, der es schwierig macht, neue Mitarbeiter zu finden.
Leute vom Gastro-Job verunsichert
Ein weiteres Problem ist die unsichere Joblage der Branche, wie die Corona-Pandemie gezeigt hat: "Die Mitarbeiter müssen auch wieder Vertrauen bekommen, dass ihr Job in der Gastronomie sicher ist und nicht durch lange Schließungen in Gefahr gerät."
Zusätzlich stellt auch die Verteuerung aller Betriebskosten das Restaurant vor Herausforderung. Der Blick in die Zukunft ist beim "El Taquito" daher eher durchwachsen: “Es werden schwierige Zeiten auf uns zukommen", mahnt Koffler abschließend. Es werden wohl in jedem Fall spannende Zeiten für die Gastronomie – in Karlsruhe und im "El Taquito."