Die "Marke Karlsruhe" als Reiseziel sei 72 Prozent der Urlauber im Bundesgebiet bekannt. Dennoch müsse der Sympathiewert der Marke gesteigert werden - lediglich 31 Prozent fänden Karlsruhe als Reiseziel sehr sympathisch oder sympathisch - so die Basis eines Workshops vergangene Woche, bei dem Experten und Vertreter der Stadt über Ist-Stand und Zukunft des Karlsruher Tourismus diskutierten.
Karlsruhe: Derzeit eher Mittelmaß?
Karlsruhe, derzeit eher Mittelmaß in Sachen Attraktivität? Komisch! Dass die Fächerstadt gerade eher einer Mondkraterlandschaft als einer Metropole gleicht, dürfte langsam die Runde gemacht haben. Also: Warum mit Attrappen aufhalten, wenn bald eine richtige Weltraumreise möglich sein wird?
Warum beim Weihnachtsshopping über wacklige Baustellen-Brücken steigen, wenn andernorts unangetastete Altstadtpromenaden locken? Überraschend dürfte die Negativ-Erkenntnis also keineswegs sein - Karlsruhe ist zumindest derzeit alles andere als ein Touri-Ziel, selbst Einheimische meiden die City, gehen lieber in Stuttgart, Freiburg und Straßburg flanieren.
Die Frage, wie man es besser machen könnte, sollte man demnach erst stellen, wenn Karlsruhe auch für die Bewohner wieder attraktiv und lebenswert ist. Solange die Kombilösung die Stadt und damit alle vorhandenen Attraktionen wie ZKM, Schloss und Co. beeinflusst - ja solange nicht einmal feststeht, wie genau die oberirdische City nach Fertigstellung der Kombilösung aussehen wird - wäre es eine Farce sich über vorübergehende Touri-Anreize Gedanken zu machen. In diesem Fall sollte Karlsruhe ausnahmsweise mal: Abwarten, Tee trinken und Prioritäten setzen. A propos: Was macht eigentlich der Stadtslogan?