Maximilian Schröder (17), Johannes Zimmer (16), Marcel Meinzer (17), Tobias Kleiner (17), Jonathan Ratzel (17) und Christian Bräuer (17) betreiben die Schülerfirma MGGtec SAG am Durlacher Markgrafen-Gymnasium. Die Firma ist eines von mehreren Projekten, an denen sich die Oberstufenschüler als Seminarkurs ausprobieren können.
Ein solcher Kurs dient als Vorbereitung für das Studium und ersetzt das mündliche Prüfungsfach im Abitur. Pro Woche stehen ihnen drei Unterrichtsstunden für das Projekt zur Verfügung. Da diese Zeit aber bei weitem nicht ausreicht, treffen sich die Schüler auch regelmäßig nachmittags nach der Schule.
Produziert wird im Schulkeller
"Wir haben uns für den Seminarkurs entschieden, weil wir eigenständiger arbeiten wollten", erklärt Tobias Kleiner im Gespräch mit ka-news. Deshalb haben sie die Schülerfirma vom letztjährigen Seminarkurs zu Beginn dieses Schuljahres übernommen. Im Keller der Schule haben sie einen kleinen Raum, in dem ein paar Tische, Stühle und das Herzstück der Unternehmung, die schuleigene CNC-Fräse, steht. Mit Hilfe dieser computergesteuerten Fräse stellen die Schüler Schilder, Schlüsselanhänger, Flaschenöffner und individuelle Produktwünsche an. "Wir fräsen aus Holz, Aluminium, Plastik und PVC", erläutert Maximilian Schröder. Produkte aus Aluminium fertigten sie aber nur in Ausnahmefällen, da die Bearbeitung deutlich schwieriger als bei den anderen Werkstoffen sei.
Der Fachmann in Sachen CNC-Fräse ist Johannes Zimmer, der innerhalb eines Hector-Seminars für naturwissenschaftlich und technisch Hochbegabte, einen Workshop für die Arbeit mit der Fräse gemacht hat. Er ist für die komplizierteren Programmierarbeiten zuständig. Bedienen können die Maschine aber alle sechs. Dennoch übernimmt ein Teil der Gruppe Buchhaltung und Marketing und der andere die Produktion. Neben den Schildern und Anhängern machen die Unternehmer immer wieder mit Sonderaktionen von sich reden. Zu Weihnachten gab es zum Beispiel Anhänger aus PVC mit Engelsmotiv. "Unsere Kunden sind hauptsächlich Schüler und Lehrer. Wir haben aber auch externe Kunden", erklärt Marcel Meinzer.
Schüler können Aktien erwerben
Die Firma MGGtec besteht in Form einer Schüleraktiengesellschaft. "Schüler können Dividendeaktien kaufen für einen Euro kaufen. Die Hälfte des Gewinns wird dann als Dividende an sie ausgezahlt", so Tobias Kleiner. Im vergangenen Jahr habe die Firma 86 Prozent Gewinn gemacht. Eine Hälfte ging an die Schüler, die andere an eine Stiftung für bedürftige Schüler. Und auch in diesem Jahr sind die Prognosen des schuleigenen Unternehmens gut. Im Vergleich zum Vorjahr hätten sie schon fast doppelt so viel umgesetzt. "Es läuft schon sehr gut", freut sich Tobias Kleiner. Es sei zwar ein Vielfaches an Mehrarbeit als eine mündliche Abi-Prüfung, aber das Projekt mache allen Spaß.
Nach diesem Schuljahr hat die nächste Kursstufe die Möglichkeit die Firma zu übernehmen. Machen sie das nicht, haben die sechs Jungs die Möglichkeit ihr Projekt noch einmal zu verlängern. Ganz abgeneigt sind sie nicht, das haben sie zum Schluss des Gesprächs mit ka-news ziemlich deutlich signalisiert. Wer mehr über MGGtec und deren Macher wissen möchte oder vielleicht sogar einen Auftrag zu vergeben hat, kann die Jungunternehmer per E-Mail unter mggtec@googlemail.com anschreiben.