Eine Art Bilanz, wie effizient die bisherigen Maßnahmen der Stadt Karlsruhe waren, um den Radverkehrsanteil nachhaltig zu steigern, soll eine Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten liefern. Noch bis Mai befragt das Stadtplanungsamt Karlsruher Bürger, mit welchen Verkehrsmitteln sie unterwegs sind.
16 Prozent mit Rad unterwegs
2002 lag der Radverkehrsanteil bei 16 Prozent, 44 Prozent entfielen auf das Auto, 18 Prozent auf den Öffentlichen Personennahverkehr und 22 Prozent waren zu Fuß unterwegs, informierte das Stadtplanungsamt. "Gefühlsmäßig hat sich der Radverkehr deutlich gesteigert", schätzte Christian Büttner, ADFC-Geschäftsführer des Kreisverbandes Karlsruhe. Ob dies tatsächlich der Fall ist, werde der Ergebnis der Befragung zeigen.
Was die Forumsteilnehmer schon jetzt als deutliche Verbesserung im Radverkehrsnetz wahrnehmen ist die neue Radwegeführung auf der Durlacher Allee von Durlach nach Karlsruhe über die alte B10. Diese ersetzt die bisherige Unterführung, wo es häufig zu gefährlichen Situationen gekommen war. Um das Netz weiter zu verbessern, soll nun unter anderem geprüft werden, ob auch eine ebenerdige Querung in Grötzingen über die B3 anstelle der dortigen Unterführung möglich ist.
Radweg-Anbindung der Bergdörfer problematisch
Noch keine planerische Lösung gebe es für Radwege zu den Bergdörfern, erfuhren die Mitglieder des Radlerforums. "Wir stoßen immer wieder an Grenzen", mussten die Radexperten des Stadtplanungsamts mitteilen. Einerseits benötigten regelkonforme Radwege zwar Platz, andererseits seien bei Verbreiterung der Fahrbahn wiederum Eingriffe in den Forst problematisch.
Auf der Strecke von Stupferich nach Kleinsteinbach habe man sich damit geholfen, den Seitenstreifen zu verbreitern ohne diesen als Radweg zu deklarieren, da die Breite für einen offiziellen Radstreifen nicht ausreiche. Auch das Dauerthema Anbindung der Messe Karlsruhe an Karlsruhe sowie die Verbindung vom Rheinhafen über Mühlburg in die Innenstadt warten noch mit Knackpunkten auf.
Fahrradständer auch für Räder mit Anhänger
Bei der Aufwertung der Innenstadt nach Beendigung der Bauarbeiten für die Kombilösung "wollen wir alles, was im öffentlichen Raum herumsteht, gestalterisch in die Hand nehmen", bekräftigte Bürgermeister Michael Obert. Daher überlege sich die Stadtverwaltung auch Lösungen für gut gestaltete funktionale Radabstellanlagen.
Außerdem soll die Stadt bei der ohnehin geplanten Aufstockung der Radabstellanlagen auch Fahrräder mit Anhänger und andere Sonderfahrräder im Blick zu haben. Ein letzter Augenmerk lag auf der City-Route Süd. Wenn der Marktplatz ab 2013 aufgrund der Bauarbeiten für den Stadtbahntunnel für Veranstaltungen wegfällt, müsse bei der Suche nach Ausweichrouten sichergestellt sein, dass die City-Route intakt bleibt.