Ullrich, der selbst kein Handy besitzt, war zusammen mit weiteren Wissenschaftlern aus Frankfurt und Münster an einer Ausstellung zur Kulturgeschichte des Handys beteiligt, die von Samstag an im Frankfurter Museum für Angewandte Kunst zu sehen ist.
In weniger als zehn Jahren sind "neue kulturelle Rituale" entstanden, sagte Ullrich: "ein Beispiel, wie mächtig Dinge sein können". Man könne dazu unterschiedliche Perspektiven einnehmen. "Kritisch gesehen könnte man sagen, sie dominieren und manipulieren uns. Positiv betrachtet könnte man sagen, sie sozialisieren uns."
Die verschiedenen "Aneignungsformen" des Handys hätten auch Einfluss auf die Kunst. "Man hat neue Literaturformate erfunden und neue Arten, Musik zu machen", etwa den SMS-Roman oder Musik aus Klingeltönen. "Von vielen Ereignissen gibt es nur Bilder, weil wir Handys haben, und in jedem Krimi treibt ein Mobiltelefon die Handlung voran."
Ausstellung
Institut für Kulturwissenschaft und Medientheorie