Eggenstein-Leopoldshafen liegt nördlich von Karlsruhe zwischen dem Hardtwald und dem Rhein. Die Gemeinde beheimatet rund 15.000 Einwohner und grenzt an den Karlsruher Stadtteil Neureut und im Norden an die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten. Der Ort besteht aus zwei ehemals eigenständigen Gemeinden Eggenstein und Leopoldshafen, die im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform vereint wurden.

Eggenstein wurde am 13. Juni 766 erstmalig in einer Urkunde des Lorscher Kodex als "villa hecinstein" erwähnt. Der Name "Hecinstein" oder später auch "Eckenstein" bedeutet so viel wie "Spitze" und "Stein" und wird vermutlich auf die vorgeschichtliche Kultstätte am heutigen Kirchberg hindeuten.

Der Ort verfügte im Mittelalter über eine der frühsten Pfarreien in der näheren Umgebung, denn die Pfarrei Eggenstein wurde bereits im Jahr 1160 erstmalig erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte Eggenstein dem Bistum Speyer an, 1239 wurde es dann dem Kloster Gottesaue unterstellt. Im Zuge der Reformation wurde Eggenstein dann um 1556 evangelisch.

Durch den Pfälzischen Erbfolgekrieg, welcher von 1688 bis 1697 andauerte, wurde der Ort nahezu vollständig zerstört und verwüstet. Nach den Aufbauarbeiten entstanden im 18.Jahrhundert neben der Landwirtschaft, der Fischerei und dem Handwerk neue Gewerbeformen. Beispielsweise befand sich in Eggenstein eine bedeutende Pferdezucht, der Torfbau, die Goldwäscherei oder auch das Zieglergewerbe.

Wenn von "Schröck" die Rede ist, dann ist der Ortsteil Leopoldshafen gemeint. Dieser wurde erstmals am 1. Juli 1160 in einer Urkunde erwähnt, in der Bischof Günther von Speyer die Besitzübertragung des dortigen Hofes an das Kloster Maulbronn bestätigte.

Der Name "Schreck", "Schroeckh" oder "Schröck" gibt bis heute Rätsel hinsichtlich seiner Bedeutung auf. Zunächst einmal bedeutet er so viel wie aufschrecken, erschrecken, oder herausspringen. Vermutungen behaupten. der Name nehme Bezug auf den markanten und auffällig spitzen Gestadesporn, auf dem Leopoldshafen einst errichtet wurde.

Nach der Besitzübertragung des Hofes Schröck an das Kloster Maulbronn, entstand im 12. Jahrhundert ein Grangie - ein bewirtschafteter Klosterhof. Aufgrund der günstigen Lage von Schröck zum Rhein, gab es dort bereits im 14. Jahrhundert eine Zollstelle und eine Fähre.

Der Rhein ist charakteristisch für Eggenstein-Leopoldshafen und nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel für Menschen aus nah und fern. Johann Gottfried Tulla begradigte im 19. Jahrhundert den Rhein und gab ihm ein völlig neues Aussehen. Tulla verengte das Flussbett um etwa 200 Meter, begradigte und vertiefte es, baute Dammanlagen und stärkte die Form des Rheines. Dadurch wurde die Nutzung des Rheines als Schifffahrtsstraße gestärkt und die Siedlungsflächen vor den damals häufigen Überflutungen geschützt.

Tulla war außerdem einer der Gründer der Ingenieursschule, aus der das heutige Karlsruher Institut für Technologie hervorging und gleichzeitig zum größten Teil in Eggenstein-Leopoldshafen beheimatet ist. Dieses ist einer der bedeutenden Wirtschaftsfaktoren für die Gemeinde und lässt sie zeitgleich zu einem bedeutenden Ort für Berufspendler werden.
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