Die Gemeinde Dettenheim, welche aus den Ortsteilen Liedolsheim und Rußheim besteht, liegt inmitten der Rheinebene, in der nördlichen Hardt-Region. Auf über 30 Quadratkilometern leben etwa 6.500 Menschen in der ländlichen Idylle und genießen die Vorzüge des Dorflebens.

Erstmalig erwähnt wurde (Alt-) Dettenheim und Rußheim im Lorscher Codex. Im Jahr 784 tauchte Rußheim als "Ruchesheim" in einem Urkundenverzeichnis auf, 788 dann Dettenheim. Liedolsheim hingegen wurde erstmalig 882 in einem Grundbuch des Reichsklosters Prüm erwähnt, archäologische Funde bezeugen hingegen eine bedeutend längere Siedlungsgeschichte auf der heutigen Gemarkung.

Man nimmt an, dass das Gebiet bereits vor der Jungsteinzeit von Jägern und Sammlern durchstreift wurde, diese aber keine bedeutenden Spuren hinterlassen haben. Erst Anfang der Jungsteinzeit sind Siedlungsaktivitäten durch die historischen Epochen mit Funden belegbar.

Der Name Dettenheim geht auf ein Dorf auf der heutigen Gemarkung der Gemeinde zurück, welches sich unmittelbar am Rhein, inmitten der Rheinauen, befindet. Die ehemaligen Dorfbewohner wanderten aufgrund der Hochwassergefahr aus und gründeten im Jahr 1813 im Gebiet des damaligen Altenbürgs die Gemeinde Karlsdorf welche heute Bestandteil der Gemeinde Karlsdorf-Neuthard ist. Heute spricht man von dem Gebiet nahe des Rheines, von Alt-Dettenheim.

Im Zuge der Gemeindereform wurde am 1. Januar 1975 aus den ehemals eigenständigen Gemeinden Liedolsheim und Rußheim die vereinte Gemeinde Liedolsheim-Rußheim. Wenige Jahre später wählte man für die Gemeinde den neuen Namen Dettenheim, in Gedenken an den - wegen ständigem Hochwasser aufgegebenen - Ort Alt-Dettenheim.

Nordöstlich von Liedolsheim ragt das Wahrzeichen der Gemeinde Dettenheim hervor: der Wasserturm. Das 1957 errichtete Wasserwerk ist 41 Meter hoch und fördert Wasser aus drei Tiefbrunnen, um die Einwohner mit reichlich und qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu versorgen.

Außerhalb des Ortskerns liegt auf der Liedolsheimer Gemarkung die berühmte Kartbahn, auf der schon Motorsportgrößen wie Mika Häkkinen, Sebastian Vettel oder Michael Schuhmacher ihre Runden gedreht haben. Die Kartbahn wurde vom 1963 gegründeten Touringclub Liedolsheim errichtet und am 4. Mai 1966 eingeweiht.

Bis heute wurde die Anlage drei Mal umgebaut, sodass diese mittlerweile eine Länge von 1.060 Metern aufweist. Zu Beginn war die Strecke nur Austragungsort von deutschen Meisterschaften, doch mittlerweile ist sie eine feste Größe im internationalen Kartrennsport. Neben Europameisterschaften wurden auch schon Weltmeisterschaften und andere bedeutende Wettbewerbe auf der Liedolsheimer Kartbahn veranstaltet.

Neben quietschenden Reifen und heulenden Motoren hat die Gemeinde Dettenheim noch vieles mehr zu bieten, denn der Ort ist bestens geeignet für Naturliebhaber. Besonders beliebt ist der Baggersee Gießen, der im Sommer Abkühlung bietet und ein Treffpunkt für Jung und Alt ist.

Umgeben von Wäldern und Feldern liegt der See nahe des Rheindamms, was sich ideal mit einer Fahrradtour zum Rhein, durch die Rheinauen hin zur Flussinsel Elisabethenwörth verbinden lässt. Durch die Nähe zum Rhein ist die Pfalz oder das Elsass nur einen Katzensprung entfernt und lassen sich nicht nur mit dem Auto erreichen, sondern auch mit dem Fahrrad.
Mehr luftige Ausblicke über Dettenheim in unserer Galerie:
Die Aufnahmen unseres Fotografen Tim Carmele stammen aus April 2021.
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