Zu dem Informationsabend am Montag, 25. Oktober, hatte der Verein "Geothermiezentrum Karlsruhe" Vertreter des Regionalverbands, der Stadtverwaltung, regionale Politiker, die Mitglieder des Geothermiezentrums, bekannte Geothermieexperten sowie die regionale Presse eingeladen. Veranstaltungsort waren die Räumlichkeiten des Forschungszentrums Umwelt beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Das Land setzt auf ein bedächtiges Vorgehen
"Mit einem Anteil von aktuell über 15 Prozent an der Bruttostromerzeugung werden die Bemühungen des Landes zum Ausbau der erneuerbaren Energien eindrucksvoll dokumentiert. Das Ziel bis 2020, bei der Stromerzeugung eine Quote von 20 Prozent Ökoenergien zu erreichen, ist angesichts der dynamischen Entwicklung in den vergangenen Jahren realistisch", lobte der Ministerialdirigent die Bemühungen der Landesregierung um den Ausbau der erneuerbaren Energien.
Im Weiteren erläuterte Eggstein mögliche Risiken der tiefen Geothermie und das Genehmigungsverfahren von Geothermiekraftwerken. Hierbei seien noch einige Probleme zu lösen. So sei derzeit nicht auszuschließen, dass durch Geothermiekraftwerke kleinere seismische Ereignisse im Untergrund ausgelöst und dadurch möglicherweise auch Schäden an Gebäuden verursacht werden könnten. Das Land habe sich deshalb für ein sorgfältiges und bedächtiges Vorgehen entschieden.
Eggstein setzt auf "Transparenz und Offenheit"
Der Austausch mit führenden Wissenschaftlern zeige, dass die Probleme jedoch gelöst werden könnten. "Ein Teil der Lösung liegt in einem gestuften Vorgehen. Praktikabel sind mehrere Überprüfungsschleifen", so Eggstein.
Wie bei der Nutzung anderer regenerativer Energiequellen könne es auch bei der Geothermie zu lokaler Kritik und Widerstand gegen einzelne Projekte kommen, gab der Ministerialdirigent zu bedenken und warb für Dialogbereitschaft: "Man muss etwaige Verunsicherung und Sorgen der Bürger ernst nehmen und durch Transparenz und Offenheit begegnen.
Potenzial für Stomversorgung und Wärmebereitstellung
Grundsätzlich gebe es kaum eine neue Technologie ohne Risiken, räumte Eggstein ein. Dennoch sehe er Vorteile gegenüber Wind- und Solarkraftanlagen: "Die Anlagen liefern wetterunabhängig Energie." Zudem könne über Kraft-Wärme-Kopplung äußerst effizient gleichzeitig Strom und Wärme produziert werden.
Das Potenzial, das die Geothermie für die Stromversorgung aber auch für die Wärmebereitstellung bieten könne, sei beachtlich, betonte Eggstein abschließend.