1835 wurde in Karlsruhe die "Gesellschaft Eintracht" gegründet, welche 1841 den ersten Fastnachtsumzug organisierte. Der erste richtige Fastnachtsverein entstand jedoch erst 1843 unter dem Namen "Narrenverein von Pfannenstielhausen". Der Verein, welcher unter anderem aus Handwerkern, Kaufleuten, Beamten, Literaten und Künstlern bestand, nutzte die Bezeichnung "Pfannenstielhausen" für die Gesamtstadt Karlsruhe, obwohl sie ursprünglich die Form der Tagelöhnersiedlung "Dörfle" beschrieb, die südöstlich der Kernstadt lag.
Fastnacht kritisierte Spießbürgertum
Schon zu dieser Zeit war die Fastnacht mit ihrem Vereinswesen und den daraus hervorgegangen Schriften ein Mittel zur Äußerung gesellschaftspolitischer Kritik, auch gegenüber den Obrigkeiten. Sie ist so Ausdruck des wachsenden Selbstbewusstseins des sich emanzipierenden Bürgertums.
Die närrischen Ausgaben richteten sich vor allem gegen das "Spießbürgertum", die Behörden und Beamten. Während sich das närrische Treiben auf den Straßen vorerst nur bis 1845 halten konnte, überdauerte die Fastnachtszeitung die Badische Revolution und die Krisenjahre. Das letzte erhaltene Exemplar im Stadtarchiv stammt von 1849.
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Was im Narrenspiegel karikiert worden ist und wer die bekannten Schreiber waren - den ganzen Artikel zur Geschichte des Karlsruher Narrenspiegels gibt es auf der Seite des Stadtarchivs unter https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtarchiv/objektdesmonats