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Karlsruhe: Karlsruher Facebook-Trend: "Verspottet: KIT" lockt anonyme Lästerer

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Karlsruher Facebook-Trend: "Verspottet: KIT" lockt anonyme Lästerer

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    Anonym lästern? In Karlsruhe haben die Betreiber von "Verspottet: KIT" hier offenbar einen Nerv getroffen.
    Anonym lästern? In Karlsruhe haben die Betreiber von "Verspottet: KIT" hier offenbar einen Nerv getroffen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

    "Kotz dich richtig aus!" - Die Aufforderung der Seitenbetreiber von "Verspottet: KIT" ist eindeutig - und sie trifft offenbar einen Nerv. Nicht einmal eine Woche, nachdem die Seite online gegangen ist, hat sie schon fast die 2.000-Fan-Marke geknackt. Dabei dürfte der Name nicht ganz zufällig an einen anderen Trend angelehnt sein: die Flut der "Spotted"-Seiten bei Facebook, die sich in Karlsruhe und an anderen Uni-Städten als anonyme Flirtbörsen zu etablieren versuchen.

    "Verspottet: KIT" - Lästern statt Lieben

    Inhaltlich geht "Verspottet" freilich in eine ganz andere Richtung. Statt Lieben ist hier Lästern angesagt - gerne auch anonym. "Jeder kennt das: täglich begegnen dir Leute, die dir tierisch auf die Nerven gehen oder dich extrem belustigen. Sie stellen dumme Fragen in Vorlesungen, verderben den Appetit in der Mensa oder erschweren den Weg im Straßenverkehr. Vielleicht sehen sie auch einfach nur extrem lustig aus.", schreibt der oder schreiben die Betreiber der Seite im Info-Text und fordern die Nutzer auf: "Lasse der Verärgerung/Belustigung freien lauf und schicke eine Nachricht." Wer wolle, könne dabei auch gerne anonym bleiben - ein Angebot, das die Nutzer offenbar gerne annehmen.

    "An die Leute die gerne mal Ihren Kopf auf den Tisch absenken um ein kleines Nickerchen zu machen... schlaft doch daheim aus und kommt ausgeschlafen hierher zum lernen, statt den Arbeitsplatz für eure Tagträume zu nutzen. Ist ja schlimm wenn man einen Platz zum Lernen sucht und sieht wie die Person da einfach mal kurz schläft...", beschwert sich etwa ein namenloser Nutzer. Ein anderer regt sich über den Kleidungsstil seiner Kommilitoninnen auf. Stein des Anstoßes: deren Schuhe. "Morgen tanze ich mit Eisenstollen an. Ich komme in die Bib um zu lernen, nicht um ständig von vorbeilaufenden möchtegern Models abgelenkt zu werden. Leute zieht euch normale Schuhe an, ihr kommt zum Lernen hierher ..." Der oder die Beschwerdeführerin ist damit offenbar nicht allein : 75 Nutzer haben unter dem Beitrag auf "gefällt mir" geklickt.

    "So fängt alles an .. Heute verspottet/morgen Mobbing"

    Es gibt allerdings auch Leute, denen das nicht gefällt. Besonders die Möglichkeit, seinen Ärger anonym loszuwerden, sorgt im Facebook-Universum für kritische Stimmen. "An alle, die hier anonym schreiben: Wenn ihr nicht die Eier habt, mit eurem Namen für das einzustehen, was ihr von euch gebt, dann behaltet es für euch!", schreibt ein Kommentator auf der Pinnwand der Seite. "So fängt alles an .. Heute verspottet/morgen Mobbing", warnt eine andere Nutzerin.

    Die Betreiber der Seite selbst distanzieren sich von möglichen Mobbing-Attacken und appellieren an die Nutzer: "Hier wird niemand persönlich beleidigt oder gemobbt!! Einzelne Kommentare werden gelöscht, wenn diese doch unter die Gürtellinie gehen. Bitte achtet einfach darauf und dann ist alles gut."

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