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Karlsruhe: Karlsruher Bio-Müll ist zu dreckig: Stadt testet "Störstoff-Detektor" für die Tonnen

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Karlsruher Bio-Müll ist zu dreckig: Stadt testet "Störstoff-Detektor" für die Tonnen

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    Biomüll (Symbolbild)
    Biomüll (Symbolbild) Foto: Arno Burgi

    Laut einer aktuellen Bioabfallanalyse vom Januar 2024, sei der Karlsruher Biomüll zu dreckig. Das veröffentlicht die Stadt am 4. April in ihrer Pressemitteilung. Weiter schreibt sie:

    "Die richtige Entsorgung von Bioabfällen ist nicht nur Pflicht, sondern bietet auch die Chance, mit wenig Aufwand einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu leisten“, so Doris Schönhaar, Betriebsleiterin des Team Sauberes Karlsruhe (TSK). „Reiner Bioabfall lässt sich sehr effektiv zu Wärme, Strom und Kompost verarbeiten. Fremdstoffe stören den Verarbeitungsprozess und landen im Kompost und damit auf den Feldern.“

    Laut der Stadt müsse jetzt gehandelt werden, denn ab Mai 2025 schreibt die Bioabfallverordnung einen Höchstwert von drei Gewichtsprozent Störstoffen im Bioabfall vor - ein Wert, den die Stadt Karlsruhe mit über fünf Gewichtsprozent derzeit deutlich überschreitet.

    Elektrisches Abfallerkennungssystem für einen sauberen Biomüll

    "Zunächst testet TSK vom 8. bis zum 12. April im Rahmen der Bioabfallsammlung in Teilgebieten der Stadt einen sogenannten elektronischen Störstoffdetektor. Der Störstoffdetektor ist ein technisches System, das den Inhalt der Biotonne vor der Leerung auf metallhaltige Materialien wie Chipstüten, Blisterpackungen oder Alufolien überprüft." So Stadt in ihrer Mitteilung. 

    Im Test solle überprüft werden, wie das System funktioniert. Alle Bioabfallbehälter werden in der Testphase weiterhin geleert, unabhängig von ihrem Verschmutzungsgrad.

    Sollte sich in diesen fünf Testtagen zeigen, dass sich der Detektor bewährt, soll er angeschafft werden. Falls dies der Fall ist, würden in einer nächsten Phase Anhänger an den Biotonnen angebracht, um auf die Qualität der Befüllung hinzuweisen.

    Weitere Infos unter  www.wirfuerbio.de/karlsruhe.

    Woher kommt das Abfallerkennungssystem?

    Auf Anfrage von ka-news.de erklärt die Stadt, dass das System nicht selbst von Karlsruhe entwickelt worden ist und bereits auch in anderen Kommunen verwendet wird. So habe im Herbst 2023 der Landkreis Konstanz für einen Aktionszeitraum von 5 Wochen in der Bioabfallsammlung Fremdstoffdetektoren eingesetzt. Und die Stadt Koblenz habe das System sogar seit Sommer 2023 im festen Einsatz. 

    Wie sieht eine saubere Biomülltonne aus?

    Auf Anfrage von ka-news.de erklärt die Stadt, dass folgendes in eine saubere Biotonne darf:

    • Gemüse- und Obstreste
    • gekochte und ungekochte Speisereste
    • Eierschalen
    • Kaffeefilter (aus Papier)
    • Fleischreste
    • Knochen
    • Blumen
    • Topfpflanzen
    • nicht-holzige Grünabfälle in Kleinmengen

    Außerdem dürfen die Abfälle in Papiertüten gesammelt oder in Zeitungspapier oder Küchenpapier gewickelt werden.

    Und was gehört alles nicht in die Biomülltonne?

    Nicht in die Biotonne gehören alle Abfälle, die nicht biologisch abbaubar sind, also zum Beispiel:

    • Metalle
    • Kunststoffe
    • Plastikfolien
    • Glas
    • Schadstoffe
    • Zigarettenkippen
    • Windeln
    • Staubsaugerbeutel
    • Hygieneartikel
    • Porzellan
    • Ton
    • Steine
    • Katzen- und Kleintierstreu
    • Kehricht
    • und sonstiger Restmüll.

    Aus hygienischen Gründen gehören auch Tierkadaver und Tierkot nicht in die Biotonne.

    Außerdem dürfen auch Bioabfallbeutel aus kompostierbaren Kunststoffen sowie Kaffeekapseln, Geschirr, Besteck und Becher aus biologisch abbaubaren Kunststoffen dürfen nicht in die Biotonne. Sie verrotten zu langsam und stören damit den Verwertungsprozess.

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