Derzeit verzeichnet die AfD in Baden-Württemberg 3.020 Mitglieder - Tendenz steigend. Karlsruhe verzeichnete einen Mitgliederzuwachs von knapp zehn Prozent. "Vor den Landtagswahlen im Osten hatte der Kreisverband Karlsruhe noch 102 Mitglieder", so Peter Hartmann von der Karlsruher AfD gegenüber ka-news, "aktuell sind es schon 112 und damit knapp zehn Prozent mehr."
Weitere fünf Aufnahmeanträge seien derzeit noch in Bearbeitung, erklärt Hartmann weiter. Zum Vergleich: Der Mannheimer Kreisverband zählt derzeit ebenfalls 112 Mitglieder, der Stuttgarter gar 167.
SPD: "Uns hat noch keiner Richtung AfD verlassen"
Mit solch rasant wachsenden Mitgliedszahlen kann Petra Hertweck, Regionalgeschäftsführerin der SPD, nicht dienen. Die Mitgliederzahlen seien aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gestiegen. "Das ist in Zeiten des demografischen Wandels eine erfreuliche Entwicklung." Immerhin seien in der Fächerstadt-SPD mehr als die Hälfte aller Mitglieder älter als 60 Jahre.
"Das zunehmende Alter ist sicher ein Problem - eine Abwanderung zur AfD dagegen überhaupt keines", so Hertweck. "Ich habe noch von keinem Fall gehört, in dem uns ein Mitglied in Richtung AfD verlassen hätte." Derzeit hat der SPD-Kreisverband Karlsruhe 1.255 Mitglieder - eine Abnahme der Parteigenossen habe laut Hertweck vor allem mit dem steigenden Alter der einzelnen Mitglieder zu tun.
FDP: Mitgliederschwund durch eine aufstrebende AfD?
Und wie sieht es bei der CDU aus? David Ruf, Pressesprecher des CDU-Kreisverbands Karlsruhe, verneint auf Nachfrage von ka-news eine Abwanderung von CDU-Mitgliedern in Richtung der eurokritischen Jung-Partei: "Uns ist nicht bekannt, dass uns ein Mitglied gen AfD verlassen hat. Die Schwankungen im Bereich unserer Mitglieder sind zur Zeit völlig normal - auch nach den Erfolgen der AfD gibt es nichts Auffälliges zu berichten." Die CDU Karlsruhe habe derzeit 1.706 Mitglieder, so Ruf weiter.
Sorgt die AfD vielleicht für leere Reihen bei den FDP-Parteitagen in Karlsruhe? Zuletzt war bundesweit immer wieder spekuliert worden, dass der Abwärtstrend der Liberalen auch mit dem Aufstreben der Alternativpartei zu tun haben könnte.
Der Kreisgeschäftsführer der Liberalen in Karlsruhe, Hendrik Dörr, kann diesen Zusammenhang nicht bestätigen. Im Gespräch mit ka-news erklärt er: "Zwar ist die Mitgliederzahl der Karlsruher FDP in den letzten Jahren auf rund 300 geschrumpft. Doch seit es die AfD als Partei gibt, hat sich die Zahl der Austritte im Vergleich zu den Vorjahren auch nicht rapide verändert."
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