Im Karlsruher Süden liegt der Stadtteil Rüppurr, der als bauliches Bindeglied zur Stadt Ettlingen dient. Nichtsdestotrotz leben auf zirka 700 Hektar rund 10.000 Menschen im Vorstadtflair von Rüppurr.

Um 1103 wurde Rüppurr erstmalig als Rietburi durch das Kloster Hördt urkundlich erwähnt. Bis 1584 residierte in der "Veste Ryeppuer" - also im Rüppurrer Schloss, das um 1380 erbaut wurde - das Geschlecht der Pfauen von Rüppurr.

Daraufhin erwarb der Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach das Schloss und das Dorf selbst. Im Jahre 1762 musste das Schloss den Gebäuden von Großherzog Karl Friedrich weichen.

Prägende Ereignisse für die Rüppurrer Stadtgeschichte war beispielsweise die im Jahre 1834 letzte öffentlich stattfindende Hinrichtung in Baden, vollzogen an einem Mörder. 1898 wurde die Albtalbahn eröffnet, welche bis heute besteht und Rüppurr mit Ettlingen und der Fächerstadt verbindet. Nahe lag dann die Eingemeindung von Rüppurr nach Karlsruhe im Jahr 1907.

Das rund 700 Hektar große Stadtgebiet teilt sich in sieben verschiedene Wohngebiete: Die Gartenstadt, Alt-Rüppurr, die Baumgarten-Siedlung, das Märchenviertel, das Baugebiet Seewiesenäcker, das neue Viertel und die Alte Gagfah. 1907 wurde die Genossenschaft Gartenstadt unter anderem von Hans Kampffmeyer, Friedrich Ostendorf, Friedrich Ettlinger gegründet.

Vier Jahre später begann man mit dem Bau des Wohngebietes, welches ein Jahr später erstmalig bezogen werden konnte. Heute zählt die Gartenstadt Karlsruhe neben Hellerau zu den ältesten deutschen Gartenstädten, die auf Grundlage eines gemeinschaftlichen Haus- und Grundbesitzes errichtet wurde.

Die Straßen des Rüppurrer Märchenvierteles sind nach Märchenfiguren und bekannten Märchen-Dichtern benannt. So findet man in Rüppurr beispielsweise den Prinzenweg, den Gretelweg und den Däumlingweg, aber auch den Ludwig-Tieck-Weg oder die Hauffstraße. Die Wohngegend ist bekannt als exklusives Viertel, welches sich in hohen Mietpreisen widerspiegelt.

In Rüppurr kommt auch das Freizeitleben nicht zu kurz, denn der Stadtteil lädt mit weitläufigen Grün- und Waldflächen zum Spazierengehen und zum Verweilen ein. Im Sommer lockt das Rüppurrer Freibad zum Schwimmen und Abkühlen.

Sportlich geht es auch sonst in Rüppurr zu. Dafür sorgen die unterschiedlichen Sportvereine wie der Tennisclub Rüppurr 1929 oder der Turn- und Sportverein (TUS) Rüppurr 1874. Und auch bei einem medizinischen Notfall sind die Rüppurrer gut versorgt: In ihrem Stadtteil befindet sich das Karlsruher Diakonissenkrankenhaus.
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Die Aufnahmen unseres Fotografen Tim Carmele stammen aus Oktober 2020.
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