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Karlsruhe: Karlsruhe um 1900: Krankenhaus-Bau brachte Großstadt-Status

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Karlsruhe um 1900: Krankenhaus-Bau brachte Großstadt-Status

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    Herr Schuladen-Krämer, Frau Rastetter und Herr Bräunche (v.l.) beim Schmökern im neu erschienenen Buch "Gesunde Verhältnisse Schaffen. Verbesserung von Hygiene und Gesundheit in Karlsruhe um 1900 auf dem Weg zur Großstadt".
    Herr Schuladen-Krämer, Frau Rastetter und Herr Bräunche (v.l.) beim Schmökern im neu erschienenen Buch "Gesunde Verhältnisse Schaffen. Verbesserung von Hygiene und Gesundheit in Karlsruhe um 1900 auf dem Weg zur Großstadt". Foto: (km)

    Die Themenfindung für ihre Dissertation, war wie Rastetter erklärt, nicht ganz so einfach wie zunächst gedacht. Nach einigen Themenwechseln und systematisch erarbeiteten Quellen, stand ihr Schwerpunkt aber schließlich fest - Die vier großen Neubauten von Krankenhäusern in Karlsruhe zwischen 1885 und 1913. "Das Thema sollte sich um Karlsruhe als meine Heimat drehen. Nachdem ich das Thema gefunden hatte, musste zum Schluss nur noch ein Rahmen geschaffen werden", so Rastetter.

    Und auch dieses Ziel wurde erreicht: "Das Buch stellt die Verbesserung der Hygiene und Gesundheit in Karlsruhe zur Zeit der Revolution dar, das heißt zwischen 1865 und 1901, als Karlsruhe zur Großstadt wurde", erklärt Jürgen Schuhladen-Krämer, der für die Redaktion des Buches verantwortlich war. Der Schwerpunkt des Buches sei auf den bauhygienischen Maßnahmen bis zum ersten Weltkrieg gelegt.

    "Karlsruhe war absolut auf der Höhe der Zeit"

    Gemeint sind die vier Krankenhaus-Neubauten, die zu dieser Zeit entstanden sind: Das Ludwig-Wilhelm-Krankenheim, von dem heutzutage nur noch "rudimentäre Reste" übrig sind, das St. Vincentiushaus, welches noch bis heute besteht sowie das Städtische Krankenhaus, das heute den Bereich Psychatrie und Psychotherapeutische Klinik des Städtischen Klinikums darstellt. 

    Weiter wurde die Diakonissenanstalt erschaffen, welche heute jedoch nicht mehr existiert. Errichtet wurden die Krankenhäuser von der Stadt, den Kirchen und dem Badischen Frauenverein. Orientierung waren die sich seit 1885 verändernden hygienischen Anforderungen. Aus den Spitälen von Siechen- und Versorgungsanstalten wurden innerhalb weniger Jahre moderne Handlungskliniken.

    Die Verbesserungen, die mit den Krankenhäusern einhergingen, waren beispielsweise eine bessere bakterielle Behandlung, bessere Möglichkeiten zur Narkose und bessere Operationsmäglichkeiten. Damit verbesserten sich die Gesundheitsverhältnisse in Karlsruhe nachhaltig und die Sterblichkeit sank erheblich. "Karlsruhe war absolut auf der Höhe der Zeit", erklärt Schuhladen-Krämer stolz. "Die Großstädte waren Vorreiter der hygienischen Verhältnisse und Karlsruhe ist seit 1901 offiziell Großstadt. Für Leser die sich in der Materie ein wenig auskennen, wird das Buch einige 'Aha'-Erlebnisse mitbringen", meint Schuhladen-Krämer abschließend.

    "Das Buch bedeutet einen Schritt nach vorne für das Stadtarchiv"

    Wie der Leiter des Stadtarchivs, Ernst Otto Bräunche mitteilt, ist das Buch der 15. Band der Schriftenreihe des Stadtarchivs "Forschungen und Quellen zur Stadtgeschichte". Der erste Band dazu sei 1992 erschienen. Alle Bände enthalten Informationen zur Gründungsgeschichte der Stadt. "Band 15 schließt nun sehr schön an diese Tradition an", freut sich Bräunche. Während die anderen Werke noch keine Bilder aufwiesen, sei der Band von Corinna Rastetter der erste mit Bebilderung und stelle damit auch "einen Schritt nach vorne" für das Stadtarchiv dar.

    Wie die Autorin erklärt, habe die Arbeit um ihre Dissertation letztendlich genauso lange gedauert wie ihr Studium selbst - nämlich 5 Jahre. "Im Nachhinein bin ich trotz der vielen Arbeit, der vielen Zeit und auch vielen Rückschlägen sehr zufrieden mit dem Gesamtwerk. Ich möchte mich bei allen Beiteiligten für die Unterstützung und Hilfe bedanken", so Rastetter. Das Buch ist im Info Verlag erschienen.

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