Wie überall im Deutschen Reich brannten auch in Karlsruhe die Synagogen, jüdische Geschäfte wurden zerstört und etliche Wohnungen verwüstet, sagt die Stadt Karlsruhe in einer Mitteilung an die Presse. Den Opfern der Nacht vom 9. November 1938 auf den 10. November 1938 wird in der Kronenstraße 15 in Karlsruhe auch 85 Jahre später gedacht - und für sie gebetet. Sie alle ließen durch die vom nationalsozialistischen Regime gelenkten Gewaltmaßnahmen ihr Leben.
Wie läuft der Gedenktag ab?
Die Mahnwache am Platz der ehemaligen Synagoge beginnt am 9. November um 9.30 Uhr und endet um 17 Uhr. Geplant sind Gedenkkundgebungen, Redebeiträge und die Ergebnisse der von Schülerinnen und Schüler der Drais-Gemeinschaftsschule aufgestellten Ausstellung "Der 9. November in Karlsruhe - der Anfang vom Ende."
Um 14 Uhr ist ein Gedenkgebet angesetzt. Asher Varon, Kantor der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe spricht das Kaddisch und El Male Rachamim. Auch Oberbürgermeister Frank Mentrup wird an dem gemeinsamen Gebet teilnehmen, heißt es aus dem Rathaus.
Auf Mahnwache und Gebet folgt Kundgebung
Für 17 Uhr kündigt das Offenes Antifaschistisches Treffen (OAT) Karlsruhe gemeinsam mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) ebenfalls eine Gedenkkundgebung am Platz der ehemaligen Synagoge an. "Gerade in den aktuellen Zeiten von wieder aufkommenden Antisemitismus ist Erinnern und Mahnen wichtiger denn je", heißt es in einer Mitteilung an die Presse.

Für den Abschluss des Gedenktags geht es dann ab 20 Uhr in das Kulturzentrum Tollhaus im Alten Schlachthof 35. Dort findet neben einem Redebeitrag von Pfarrerin Kira Busch-Wagner, Vorstandsmitglied der GCJZ in Karlsruhe auch ein Vortrag von Eric Friedler, Dokumentarfilmer und Leiter der SWR Hauptabteilung Doku, statt.