Für die Wahl des Oberbürgermeisters von Karlsruhe am 6. Dezember gibt es aktuell drei Bewerber: Amtsinhaber Frank Mentrup, Vanessa Schulz von der Die Partei und Stadträtin Petra Lorenz. Unter dem Motto "Karlsruhe ist mein Wahlprogramm" geht sie für die Wählervereinigungen Für Karlsruhe und die Freien Wähler ins Rennen.

"Oberbürgermeister soll der werden, der es am besten macht - egal ob Mann oder Frau"

Damit ist sie gleich die zweite Frau, die sich um das Amt im Rathaus bewirbt. "Ich habe es mir reiflich überlegt - und ja, ich werde es wagen," sagt Lorenz zu Beginn ihrer Vorstellung.

Petra Lorenz Vorstellung
Petra Lorenz geht für die Freien Wähler und für die FÜR Karlsruhe Wählervereinigung ins Rennen um das OB-Amt. | Bild: Carmele / TMC-Fotografie

Dass sie, sollte sie sich gegen ihre Konkurrenten durchsetzen können, die erste Oberbürgermeisterin in der Geschichte Karlsruhes werden würde, spielt für Lorenz nur eine untergeordnete Rolle. "Es wäre natürlich eine Neuheit für die Stadt, wenn in der der Ahnengalerie im großen Saal des Rathauses das Porträt einer Frau zwischen all den Männern hängen würde. Letztendlich soll es aber der machen, der es am besten kann - egal ob Mann oder Frau", sagt sie im Gespräch mit ka-news.de.

"Auf Augenhöhe mit den Bürgern"

Darin, dass Petra Lorenz ursprünglich gar nicht aus der Politik, sondern aus der Wirtschaft kommt, sieht die studierte Wirtschaftsassistentin keinen Nachteil - im Gegenteil: "Ich habe viele prägende Momente gemeistert. Ganz alleine ein Unternehmen aufgebaut, bekleide mehrere Ehrenämter. So habe ich gelernt Verantwortung zu übernehmen."

Petra Lorenz Vorstellung
Unternehmerin Petra Lorenz besitzt mehrere Geschäfte in der Lederwarenbranche. | Bild: Carmele / TMC-Fotografie

Sie sei quasi ein Mensch aus der Mitte "und damit auf Augenhöhe mit den Bürgern von Karlsruhe". Dies habe sie letztendlich auch dazu bewogen, sich als Kandidatin für das Oberbürgermeisteramt aufstellen zu lassen, wie sie erklärt. 

"Stabilisierung des Haushalts ist Chefsache"

Welche Projekte würde sie als neue Rathaus-Chefin als erstes angehen? Im Fokus liegt für Lorenz nach eigener Aussage die Finanzierung von Großprojekten. Hier müsse es dringende Änderungen geben: "Es kann nicht sein, dass die Umbaukosten einer Europahalle oder eines Staatstheater immer weiter nach oben gehen", sagt sie.

Petra Lorenz Vorstellung
Petra Lorenz im Gespräch mit ka-news.de. | Bild: Carmele / TMC-Fotografie

Stattdessen solle mehr pragmatisch gehandelt und Finanzierungen unternehmerischer angegangen werden. Zunächst aber stehe die Stabilisierung des Haushalts auf ihrer Liste - besonders aufgrund der Auswirkungen der aktuellen Corona-Pandemie. "Das ist für mich nun mal Chefsache", so Lorenz im Gespräch mit ka-news.de

Das ganze Interview mit Petra Lorenz im Video:

Video: Verena Müller-Witt
ka-news.de-Hintergrund: Die Vita von Petra Lorenz

Petra Lorenz wurde 1967 in Pforzheim geboren. Nach der Fachhochschulreife mit Abschluss zur staatlich geprüften Wirtschaftsassistentin arbeitete sie einige Jahre in der Pforzheimer Schmuckbranche, ehe sie 2001 mit einem eigenen Lederwarenfachgeschäft in Bretten in die Lederwarenbranche wechselte. 2003 kamen mit Leder Point Karlsruhe (heute Gepäckraum) und - nach Aufgabe des Brettener Standorts - 2013 mit taschenreich Durlach Geschäfte in der Fächerstadt hinzu.

Ehrenamtlich engagiert sich Petra Lorenz als Präsidentin des Handelsverbandes Nordbaden und Mitglied der Vollversammlung der IHK Karlsruhe. 2007 wurde sie als ehrenamtliche Richterin am Finanzgericht Stuttgart vereidigt und ist seit 2008 als Handelsrichterin am Landgericht in Karlsruhe.

Zur Politik kam sie 2015 durch die Freien Wähler, seit 2019 sitzt sie für die Wählergemeinschaft im Karlsruher Gemeinderat. Die Mutter eines Adoptivsohns lebt seit 2011 mit Ehemann und Hund in der Karlsruher Waldstadt. 
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