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Karlsruhe: Kampf gegen Diskriminierung: Karlsruher Wochen gegen Rassismus starten

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Kampf gegen Diskriminierung: Karlsruher Wochen gegen Rassismus starten

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    Vom 13. bis zum 29. März sind die Karlsruher Wochen gegen Rassismus.
    Vom 13. bis zum 29. März sind die Karlsruher Wochen gegen Rassismus. Foto: cob

    "Rassismus ist in Deutschland sichtbarer geworden", sagt am Montag Jürgen Micksch, Geschäftsführer der Stiftung Internationale Wochen gegen Rassismus, im Rahmen eines Pressegesprächs im Karlsruher Rathaus, "es ist eine Realität, der wir uns weiterhin entgegenstellen müssen."

    Die Stiftung veranstaltet die Internationalen Wochen gegen Rassismus bundesweit. Erstmals werden sie in einer öffentlichen Veranstaltung eröffnet. Bisher fanden die zentralen deutschlandweiten Eröffnungen fast immer im erlesenen, aber kleinen Rahmen in den Staatskanzleien deutscher Bundesländer statt.

    Rassismus ist in Karlsruhe "hochaktuell"

    Karlsruhe nimmt in diesem Jahr zum dritten Mal an der bundesweiten Veranstaltung teil und hat das größte Programm aller teilnehmenden Städte auf die Beine gestellt. Rassismus bleibt in der Fächerstadt ein "hochaktuelles Thema", so Oberbürgermeister Mentrup. Die 103 Veranstaltungen sollen in den kommenden Wochen dazu animieren, eigenes Verhalten zu überdenken, Rassismus zu erkennen und zu begegnen. "Wir wollen die Sensibilität für das Thema fördern und Aufklärung leisten", sagt Mentrup.

    Jeder habe schon einmal bewusst oder unbewusst rassistisches Verhalten angetroffen - oftmals seien abstrakte Meinungen Ursache für Vorurteile und Nährboden für Rassismus, so das Stadtoberhaupt. Aus diesem Grund laden viele Veranstaltungen zum persönlichen Treffen und Kennenlernen zahlreicher Menschen und Institutionen ein. Die "Wochen gegen Rassismus" soll keine reine Kulturveranstaltung sein, betont Mentrup am Montag. Denn auch in Karlsruhe gibt es Menschen, "die sich auf der Straße versammeln und zu rassistischen Parolen neigen" und spielt damit auf die dienstäglichen Kargida-Demonstrationen an.

    Keine "Insel der Glückseligkeit"

    Baden-Württemberg ist keine "Insel der Glückseligkeit" betont Integrationsministerin Bilkay Öney. Als ein wirtschaftliches starkes Land, zeige sich Rassismus weniger offensichtlich beispielsweise in Form von Sozialneid, dafür aber in subtileren Ausprägungen beispielsweise bei der Wohnungs- oder Arbeitsplatzsuche. Hier sei Karlsruhe schon einen wichtigen Schritt vorausgegangen: Bei der Stadt ist das anonyme Bewerbungsverfahren inzwischen Standard.

    "Es wird nie gelingen, eine völlig diskriminierungsfreie Welt zu schaffen", sagt Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger, ebenfalls Stiftungsmitglied der "Internationalen Wochen gegen Rassismus". Aber jeder könne und müsse etwas zum Kampf gegen Diskriminierung beitragen. "Wir verteilen Aufgaben gerne", so Zwanziger, an Wirtschaft, Politik oder andere. Doch bei Rassismus sei die gesamte Zivilgesellschaft gefragt, gemeinsam gegen diskriminierendes Gedankengut anzugehen.

    Die offizielle Eröffnungsveranstaltung der Karlsruher Wochen gegen Rassismus und der Internationalen Wochen gegen Rassismus findet heute um 18 Uhr im Karlsruher Rathaus statt.

    Hier gibt es das komplette Programm der Karlsruher Wochen gegen Rassismus (Link führt auf externe Seite)

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