Noch im Herbst 1999 hatte sich die Polit- und Wirtschaftsprominenz in der Villa am Turmberg die Klinke in die Hand gegeben, um Schmider zu hofieren. Mit einem rauschenden Fest war "Big Mannis" 50. Geburtstag gebührend gefeiert worden. Kaum ein halbes Jahr später steht das Anwesen verwaist und leer. Das größenwahnsinnige Scheingeschäft mit Horizontalbohrsystemen, der größte Wirtschaftsbetrug der Nachkriegszeit, war aufgeflogen, Schmider und sein Kompagnon Klaus Kleiser sitzen seither hinter schwedischen Gardinen. Für Schmider lautet das Urteil zwölf Jahre. Wenn er in rund sieben Jahren auf freien Fuß kommt, könnte er quasi wieder direkt ins alte Heim einziehen - zum Schnäppchenpreis. Schmider hatte nach eigenen Angaben rund 30 Millionen in sein Zuhause investiert - heute ist es für einen einstelligen Millionenbetrag zu haben.
Das Gelände umfasst mehrere Hektar und ist festungsartig mit Überwachungssystemen gesichert. Sogar nachdem sämtliche Möbel entfernt worden sind, findet sich kein Käufer. Auch das ehemalige FlowTex-Firmengelände an der A5 hat nach wie vor keinen neuen Eigner. Eine Zwangsversteigerung war gescheitert. Derzeit haben sich dort einige Firmen zur Miete niedergelassen. Diese wird an die Gläubigerbanken abgeführt. Der einstige FlowTex-Schriftzug, unübersehbar auf dem Dach des Komplexes angebracht, ist mittlerweile durch Werbung für Badischen Wein ersetzt worden. Und dieser ist im Gegensatz zu FlowTex bekanntlich von der Sonne verwöhnt.