Es ist Freitag, der 6. August. Eigentlich die perfekte Zeit, um ins Freibad oder an den See zu gehen. Doch wie alle wissen, ist das mit dem Karlsruher Wetter in diesem Jahr so eine Sache. Wer trotzdem nicht auf Badespaß verzichten will, der besucht zum Beispiel das Europabad. Zur Freude von Bäderchef Oliver Sternagel.

Denn dort gibt es neben diversen Schwimmbecken auch jede Menge Rutschen. Die neueste namens "Sky Surfer" sogar erst seit eben diesem Freitag. Erkennbar an der hellblauen Farbe schlängelt sich das 60 Meter lange Rutschgerät einmal durchs Europabad. Zirka 20 Personen können pro Stunde das 8 Meter hohe neue Wasserspielzeug ausprobieren. Das Besondere: Hier rutschen die Besucher im Stehen - und das gibt es in Deutschland nicht oft.
Rutsche kostet zirka 400.000 Euro
"Es gibt nur noch drei andere Orte in Deutschland, wo es so eine Rutsche gibt", erklärt Oliver Sternagel bei der Eröffnungspressekonferenz am Freitag. "Eine davon ist jetzt bei uns." Aber eine neue Rutsche in Corona-Zeiten? Ist das nicht ein wenig gewagt? Und vor allem - mit zirka 400.000 Euro - viel zu teuer?

Sternagel sieht das recht gelassen: "Die Planungen haben bereits Jahre vor Corona angefangen. Wir mussten noch einen Time-Slot finden, um das Ganze zu bauen und da wir wegen Corona eh geschlossen hatten, konnten wir das in Ruhe erledigen. Der Aufbau ist eine hochkomplexe Geschichte, die so während des Normalbetriebs gar nicht funktioniert hätte."
13 Testrutscher eingeladen
Passend zur "Eröffnungsfeier" dürfen natürlich einige Testfahrer nicht fehlen. Dazu wurden 13 Teilnehmer ausgelost, die ihre "Surf-Skills" zuerst auf der neuen Rutsche ausprobieren durften. Selbst Karlsruhes bekanntester Profi-Boxer Vincent Feigenbutz ließ es sich nicht nehmen, ein paar Runden mitzurutschen.

"Ja war ganz gut, aber ich glaube, ich bin zu schwer dafür. Bei der nächsten Runde muss ich mir wohl ein bisschen die Füße ölen" sagt er im Gespräch mit ka-news.de. Mit von der Rutsch-Partie ist auch Sarah, die zunächst sehr nervös vor der Fahrt mit der "Sky Surfer" war. Zwar zittern nach der ersten Runde zwar die Finger, aber nochmal rutschen würde sie trotzdem.
Auch der Testrutscher Nicolas findet, dass die Rutsche viel Spaß macht. "Es ist ein ganz ungewöhnliches Gefühl, man kennt das ja sonst nur vom Sitzen. Ich empfehle es Jedem", sagt er. Nach so viel positivem Feedback wage auch ich den Selbstversuch.
Mal was anderes, aber ....
Was aber noch vor dem Rutschen auffällt: Je nachdem wie schnell oder langsam deine Vorgänger sind, desto länger bleibt logischerweise das Lämpchen rot. Das kann wiederum zu Stau im Treppenhaus führen, welches als Zugang zu allen Rutschen fungiert.

Als ich schließlich an der Reihe bin, klemme ich die Unterarme auf die "Schienen" der Rutsche, die von beiden Seiten konsequent bewässert werden. Im Fußbereich fließt ebenfalls Wasser, um einen "Gleit-Effekt" zu erzeugen. Erst einmal angefangen, wird schnell klar: Das wird wacklig und hat mit "Surfen" erstmal recht wenig zu tun. Zumindest bei mir nicht.
Zusätzlich erschwert mir die GoPro in der Hand, die ich netterweise für meine Probefahrt mitnehmen durfte, das Gleichgewicht zu halten. Das Ergebnis: Eher ein Ententanz, als ein geschmeidiges Flutschen. Erst auf den letzten Metern gelingt es mir, mich etwas geschmeidiger fortzubewegen.
Mein Fazit: Mit etwas Übung macht die Sky Surfer bestimmt eine Menge Spaß, sofern man die Geduld aufbringt konsequent zu üben. Es ist auf jeden Fall mal etwas anderes, aber nicht unbedingt nach meinem Geschmack. Mein Favorit ist und bleibt die Wildwasserrutsche.
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