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Karlsruhe: ka-news zu Besuch unter dem Durlacher Tor: So sieht es derzeit in den unterirdischen Haltestellen der Kombilösung aus

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ka-news zu Besuch unter dem Durlacher Tor: So sieht es derzeit in den unterirdischen Haltestellen der Kombilösung aus

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    ka-news zu Besuch unter dem Durlacher Tor: So sieht es derzeit in den unterirdischen Haltestellen der Kombilösung aus
    ka-news zu Besuch unter dem Durlacher Tor: So sieht es derzeit in den unterirdischen Haltestellen der Kombilösung aus Foto: Tim Carmele

    Montagmorgen acht Uhr in Karlsruhe: Pressesprecher der Kasig, der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft, Achim Winkel, erwartet mich am Durlacher Tor. Gut gelaunt und mit festen Schuhen starten wir Richtung Baufeld, das fast nicht mehr als solches zu erkennen ist. Das sah früher auch anders aus, denke ich mir. Schlimmer, mehr nach Baustelle. Vor dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) steigen wir in den Tunnel ein.

    Der Straßenbahntunnel ist ein Teil der Karlsruher Kombilösung: Er verbindet unterirdisch das Durlacher Tor mit dem Mühlburger Tor, am Marktplatz führt der sogenannten Südabzweig ebenfalls unterirdisch in die Ettlinger Straße, wo die Trasse wieder ans Tageslicht überführt wird und die Straßenbahnen in Richtung Hauptbahnhof leitet. Der zweite Teil der Kombilösung besteht aus dem Autotunnel, welcher derzeit zwischen Mendelssohnplatz und Karlstor gebaut wird.

    Abstieg in die aktuelle Baustelle der Kombilösung am Durlacher Tor.
    Abstieg in die aktuelle Baustelle der Kombilösung am Durlacher Tor. Foto: Tim Carmele

    Vorbei an aufgerauten Betonplatten und einer eingepackten Rolltreppe führt eine Holztreppe unter die Erde. "Dass man an den Wänden hier oben die Steinchen sieht, das ist so gewollt. Die glatten Betonwände werden 'gestockt', und dann sieht das so aus", erklärt Achim Winkel, Sprecher der Kasig. Ich staune, denn ich war noch nie in einer der unterirdischen Haltestellen.

    Achim Winkel schreitet zum Interview.
    Achim Winkel schreitet zum Interview. Foto: Tim Carmele

    Doch das soll erst der Anfang sein, verspricht mir Achim Winkel. Ein paar Schritte weiter, linker Hand ist ein leerer Aufzugschacht - wir laufen aktuell über die sogenannte Verteilerebene, die sich wie eine Brücke über die Haltestelle spannt. "Das hat jede Haltestelle, die Fahrgäste müssen sich also nicht schon oben entscheiden, welchen Eingang sie nutzen, um zu ihrem Gleis zu kommen!"

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    Foto: Tim Carmele

    Von oben bestaune ich die riesige Haltestelle. "100 Meter sind die Bahnsteige lang, da passt locker eine Doppeltraktion drauf, die hat nämlich nur 80 Meter. Und barrierefrei ist hier auch noch alles", erzählt mir Achim Winkel.

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    Foto: Tim Carmele

    Mein Blick richtet sich aber eher auf die Wandverkleidung: An Gerüsten hängen Betonplatten, jede etwa 50 Kilo schwer. Auch für die Kunstwerke von Markus Lüpertz ist noch Platz frei - und für Schaukästen und Infotafeln.

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    Foto: Tim Carmele

    "Die werden aufgehängt, denn mit Fliesenkleber würde das natürlich nicht gehen. Millimetergenau werden die Platten dann ausgerichtet, die Fugen sind alle sehr präzise!" 

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    Foto: Tim Carmele

    An manchen Stellen, so kommt es mir vor, hat echt wer mit gedacht, etwa beim Abschluss der Wandverkleidung: "Hier liegen Hohlkehlsteine, die sind halb rund, so können sie besser gereinigt werden", sagt Achim Winkel bei unserem Rundgang im Durlacher Tor. 

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    Foto: Tim Carmele

    Gut was los hier unter der Erde, ständig piepst ein Baustellenfahrzeug wenn es vorbei fährt - Sicherheit geht schließlich vor. 

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    Foto: Tim Carmele

    Unter dem Bahnsteig werden später alle Kabel, ob Strom, Telekommunikation oder für die Signale, verlegt. Alle Strippen werden durch Kabelpritschen gezogen. 

    Unzählige Stromleitungen verlaufen entlang den Bahnlinien.
    Unzählige Stromleitungen verlaufen entlang den Bahnlinien. Foto: Tim Carmele

    Unter dem Bahnsteig können die Elektriker nur in Hocke arbeiten. Alle paar Meter ist ein Serviceschacht für die Kabel, die hier entlang laufen. So kommen die Mitarbeiter "ein Stockwerk tiefer".

    Kabelmanagment unter dem Gehsteig der Haltestellen.
    Kabelmanagment unter dem Gehsteig der Haltestellen. Foto: Tim Carmele

    Jede der Haltestellen bekommt noch einen Technikraum. "Die Aufenthaltsräume für die Fahrer bleiben oberirdisch", bestätigt der Kasig-Sprecher, Achim Winkel. 

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    Foto: Tim Carmele

    "Etwa zehn Meter ist die Haltestelle hoch und der Deckel ist etwa vier Meter unter der Erde. Wäre die Verschalung nicht, dann würden wir hier im Karlsruher Grundwasser stehen", weiß Achim Winkel zu berichten. Ich fühle mich derweil ganz klein der riesigen, unterirdischen Baustelle. 

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    Foto: Tim Carmele

    Das Durlacher Tor ist mit am weitesten fortgeschritten, was den Innenausbau angeht, doch an allen Haltestellen wird parallel gearbeitet. "Auch am Marktplatz hängen schon teilweise die Wandverkleidungen", so Achim Winkel. Wie viel Prozent der Haltestelle sind hier schon fertig, will ich wissen. "Das kann ich so schlecht abschätzen, aber es wird alles bis zur Eröffnung beziehungsweise einem Testbetrieb fertig - es muss fertig werden, und wir liegen gut im Plan!" Das wäre dann 2020 der Fall - das ist momentan der aktuelle Eröffnungstermin für den Tunnel unter der Kaiserstraße.

    Die Rolltreppe ist bereits installiert.
    Die Rolltreppe ist bereits installiert. Foto: Tim Carmele

    Auf gleichem Weg, wie wir unter die Erde gekommen sind, verlassen wir auch die Haltestelle wieder. Leider funktionieren die Rolltreppen noch nicht, auch wenn sie teilweise schon eingebaut sind. Also ab auf die etwas wacklige Holztreppe und wieder nach oben.

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