Kleider, Möbel, Accessoires und auch Haushaltswaren - in Secondhand-Shops findet man alles. Kleider aus diesen Läden haben viel erlebt, wurden oft getragen und erzählen eine Geschichte. Noch dazu sind sie günstig und trotzdem oft qualitativ hochwertig. Nicht nur Bedürftige oder Sparfüchse kaufen dort ihre Kleider, man findet in diesen Läden alle Altersklassen und die Kundschaft zieht sich quer durch die Gesellschaft.
Kleidung kaufen für den guten Zweck
Einmal pro Woche findet man Paula (16) und ihre Schwester Emilia (13) in den Secondhand-Läden in Karlsruhe. Ihre Handtaschen haben sie beide dort gekauft und auch Paulas Rock ist ein Vintage-Teil. "In diesen Kaufhäusern bekommt man einfach meist Besseres für weniger Geld", erklären die beiden Girls. Viele von Emilias Freunden mögen Secondhand-Mode aber nicht, Paulas Mädels hingegen sind von den Schmuckstücken begeistert.
Die beiden Schwester haben gerade erst etwas Neues im Secondhand-Kaufhaus "Jacke wie Hose" in der Südstadt ergattert. Dort gibt es mittlerweile eine größere Kundschaft, die gerne etwas Geld spart. "Wir haben 300 bis 400 Kunden am Tag", meint die Geschäftsführerin. Und die Kunden würden dabei noch noch etwas Gutes tun: Die diakonische Einrichtung, deren Ware aus Spenden besteht, beschäftigt sechs Festangestellte, 35 Ehrenamtliche und sieben psychisch-kranke Mitarbeiter und gibt ihnen so eine Tagesstruktur.
Franziska (21)zieht bald nach Köln und beschafft sich einen Teil der Einrichtung im "Jacke wie Hose". Sie durchforstet mindestens einmal im Monat diese Läden. "So etwas würde ich mir normalerweise nicht kaufen, da sie sonst zu teuer wären", sagt sie und zeigt auf ein paar hochwertige Gläser.
Coraj (52) kauft fast alles, was er daheim hat in Secondhand-Läden: Bücher, Kleidung und Haushaltswaren. "Das ist einfach etwas Besonderes, hier gibt es so viele verschiedene Dinge und alle sind außergewöhnlich", sagt der 52-Jährige. Er glaubt, dass viele dort nicht einkaufen, weil ihnen nicht bewusst ist, was man dort alles finden kann.
"Leute verlieren den Respekt vor Dingen"
Herr Wartmann leitet das diakonische Secondhand-Kaufhaus "Kashka" in Karlsruhe. Dort kann man sogar Möbel kaufen. Er betont: "Uns ist der Umweltschutz und die Wiederverwertung sehr wichtig. Außerdem verlieren heutzutage die meisten den Respekt vor Kleidern und Gegenständen. Viele schätzen die Dinge nicht mehr wert".
Bettina hat seit 20 Jahren den Kostümverleih und Secondhand-Laden "Avantgarde Plus" in der Oststadt. Sie beobachtet einen Trend zur Gebrauchtmode. "Mittlerweile kommen mehr junge Leute hier her. Sie wollen qualitative Kleidung zu günstigen Preisen. Heute muss man sich nicht mehr schämen Secondhand-Kleider zu tragen", erzählt sie.
Fazit der beiden Praktikantinnen
Das Fazit unser beiden Praktikantinnen Constanze und Vanessa: Secondhand ist eindeutig im Kommen! Wer wenig Geld, aber viel Zeit mitbringt, findet bestimmt das ein oder andere ausgefallene Schmuckstück. In Karlsruhe gibt es über 20 dieser Läden, darunter sogar "Designer Secondhand". Reinschauen lohnt sich! Neugierig geworden? Klicken Sie sich durch unsere Fotostrecke zum ka-news-Stylecheck Secondhand!
Unsere beiden Modeexpertinnen haben auch schon die Karlsruher Trends bei Schuhen, Taschen und Männermode abgecheckt. Lesen Sie weitere Trends und Modetipps in den ka-news-Stylechecks!
Kaufen Sie in Secondhand-Shops ein? Oder mögen Sie keine gebrauchten Kleider? Schreiben Sie Ihre Meinung als Kommentar unter diesen Artikel!