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Karlsruhe: ka-news-Berichterstattung: Wann wir bei Straftätern die Nationalitäten nennen

Karlsruhe

ka-news-Berichterstattung: Wann wir bei Straftätern die Nationalitäten nennen

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    ka-news-Berichterstattung: Wann wir bei Straftätern die Nationalitäten nennen
    ka-news-Berichterstattung: Wann wir bei Straftätern die Nationalitäten nennen

    Der Pressekodex formuliert in seiner Richtlinie dazu in Ziffer 12 (Diskriminierungsverbot): "In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht." (www.presserat.info).

    Wir leiten für ka-news daraus ab: Wir nennen die Nationalität dann, wenn diese für den Leser notwendig ist, um einen Sachverhalt zu verstehen oder für die Aufklärung einer Straftat wichtig sein kann. Wenn wir die Nationalität nennen, dann haben wir uns zuvor die Frage gestellt, warum sie für das Verständnis oder die Einordnung der Meldung wichtig ist. Dies kann etwa sein, weil:

    • Zeugen oder der Täter gesucht werden
    • Diebe aus dem Ausland über die Grenze kommen, um Straftaten zu begehen und danach wieder ins Ausland verschwinden, was die Fahndung erschwert (Gentlemen-Räuber)
    • Serieneinbrüche, bei denen die Täter aus dem Ausland kommen, um die Bürger für verdächtige Kennzeichen zu sensibilisieren
    • die Tat einen anderen kulturellen Hintergrund hat (z.B.: anderer Ehrbegriff; Streitigkeiten zwischen zwei Nationalitäten, radelnde Inder auf der Autobahn)
    • Häufung von Straftaten einer bestimmten Nationalität in einem bestimmten Gebiet, wenn dies belegbar ist

    Gerade mit dem letzten Punkt haben wir uns in einem weiteren Artikel ausführlich auseinandergesetzt. Wir sind der Frage nachgegangen, ob in Karlsruhe mehr Straften von Ausländern als von deutschen Bürgern begangen werden. Diesbezüglich gibt es immer wieder Mutmaßungen und Vorurteile. Wir wollten es genau wissen und sind der Sache auf den Grund gegangen. 34,5 Prozent aller Tatverdächtigen in Karlsruhe im Jahr 2012 sind laut Polizeilicher Kriminalstatistik nichtdeutsch - also nicht die Mehrheit.

    Vorurteilen wollen wir keinen Vorschub leisten. Es geht nicht darum, zu vertuschen oder ein verzerrtes Bild darzustellen, sondern es geht schlicht darum, Diskriminierungen zu vermeiden. Letztlich bleibt es aber auch für die ka-news-Redaktion eine nicht immer einfache Einzelfallentscheidung, ob wir die Nationalität nennen oder nicht.

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