Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Jahrelange Baustelle zwischen Jöhlingen und Weingarten sorgt für Kritik: Umleitungsstrecken sollen geprüft werden

Karlsruhe

Jahrelange Baustelle zwischen Jöhlingen und Weingarten sorgt für Kritik: Umleitungsstrecken sollen geprüft werden

    • |
    • |
    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Lukas Hiegle

    Die Umleitungen über die B293/B10 Pfinztal-Berghausen beziehungsweise über die B35 Bruchsal-Heidelsheim waren im Vorfeld viel kritisiert worden. Daher hatte Landrat Christoph Schnaudigel am Montag Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, die Weingartener und Walzbachtaler Bürgermeister Eric Bänziger und Karl-Heinz-Burgey sowie die Pfinztaler Bürgermeisterin Nicola Bodner und einen Vertreter der Stadt Bruchsal zu einer Diskussionsrunde ins Landratsamt Karlsruhe eingeladen. Das gibt das Landratsamt in einer Pressemeldung bekannt.

    Lange Bauzeit fast unausweichlich

    Ergebnis der Runde war - nach der Befragung der Planungsbüros Modus Consult und BIT Ingenieure - unter anderem, dass an der langen Bauzeit der L559-Maßnahme nicht maßgeblich zu rütteln sei: Zu komplex und umfangreich seien die Bauarbeiten an der rund 1,7 Kilometer langen Strecke.

    In drei Bauabschnitten sollen hier nicht nur der Straßenoberbau erneuert, sondern auch sämtliche Wasserleitungen, Abwasserkanäle und Stromleitungen inklusive der Hausanschlüsse saniert werden. Daneben werden Glasfaserleitungen verlegt und Hochwasserschutzmaßnahmen eingebaut.

    Erster Bauabschnitt ist im April 2019 fertig

    Eine halbseitige Befahrung mit Ampelregelung scheide allerdings wegen der Enge der Jöhlinger Straße aus, heißt es in der Meldung weiter. Einzig gute Nachricht für Autofahrer: Die erste Vollsperrung besteht nach Aussage des Landratsamts nur bis Donnerstag, 4. April 2019. Gleichwohl werde im Vorfeld des zweiten Bauabschnittes eine große Runde aller Beteiligten stattfinden, "um alle Optimierungsmöglichkeiten auszunützen und größtmögliche Transparenz herzustellen."

    Ausweichstrecke über Binsheim wird für Lkw gesperrt

    Während der weiteren Sperrung soll die amtliche Umleitung über die B293 Pfinztal-Berghausen aufrecht erhalten werden, um insbesondere den überörtlichen Verkehr umzuleiten. Da diese Umleitung jedoch für den örtlichen Verkehr unattraktiver ist, befürchten die Verantwortlichen, dass sich der Verkehr teilweise andere Wege sucht.

    Daher wurde beschlossen: Die bereits heute durch Ausweichverkehr frequentierte Strecke über Binsheim nach Obergrombach wird vom Landratsamt für den Lkw-Verkehr über 3,5 Tonnen gesperrt. Landwirtschaftlicher Verkehr bleibt aber weiter möglich. Gleichzeitig werden die Gemeinde Walzbachtal und die Stadt Bruchsal prüfen, ob auf einem Teilstück ein paralleler Wirtschaftsweg geöffnet werden kann, um mehr Verkehrssicherheit durch eine Einbahnregelung zu ermöglichen, so das Landratsamt.

    Umleitungen über Kirchberg/Bittberg und Mauertal müssen geprüft werden

    Ebenfalls ins Spiel gebracht: Umfahrungen über den Bereich "Kirchberg/Bittberg" und durch das Mauertal. Diese erfordern allerdings noch umfangreiche Prüfungen. Einig sei man sich aber darüber gewesen, dass die Trassen jeweils nur im Einbahnverkehr genutzt werden könnten und etwaige bauliche Eingriffe nach Beendigung der Sperrung der L559 wieder zurückgebaut werden müssten. 

    Bei einer Umfahrung durch das Mauertal müsste zudem auf Walzbachtaler Gemarkung ein Teilbereich asphaltiert und eine Einigung mit einem Grundstückseigentümer hergestellt werden. Auch die Belange des Naturschutzes müssen auf dieser Strecke besonders berücksichtigt werden. Beiden Varianten müssen die jeweiligen Baulastträger, das heißt die Gemeinden Walzbachtal und Weingarten zustimmen. Auch muss Einigkeit darüber erzielt werden, wer die einzelnen Maßnahmen konkret durchführt und für die entstehenden Kosten aufkommt. 

    Ausgeschlossen ist eine Variante über Sohl/Sallenbusch, heißt es von Seiten des Landratsamts. Hier waren sich alle Beteiligten einig, dass die Wegführung für eine Umfahrung ungeeignet ist. 

    Umfahrung wird zur Lösung für örtlichen Verkehr

    Allen Umfahrungslösungen ist gemein, dass sie nicht als offizielle Umleitungsstrecken gewidmet werden können. Für den überörtlichen- und Schwerlastverkehr gelten nach wie vor die weiträumigen Umfahrungen. Wie das Landratsamt ankündigt, wollen sich alle Beteiligten voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres im Hinblick auf den zweiten Bauabschnitt erneut zusammensetzen, um die Ergebnisse der Prüfungen gemeinsam aufzuarbeiten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden