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Karlsruhe: Infektionsrisiko: Rosa Entenfleisch bedenklich

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Infektionsrisiko: Rosa Entenfleisch bedenklich

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    Gemeinsam mit der Universität Heidelberg und dem Naturschutzbund (NABU) Baden-Württemberg stellte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe (CVUA) ein Untersuchungsprogramm zu den sogenannten Brückenvögeln im Einzugsgebiet auf. Als Brückenvögel werden bezeichnet, die im Umfeld des Menschen und von Nutzgeflügel leben. Dazu gehören unter anderem Wasservögel wie Enten, Gänse oder Schwäne und Singvögel wie Rotkehlchen, Meisen und Stare. Wildenten, insbesondere Stockenten und Höckerschwäne sind als Virusträger und Indikatortiere bekannt und stellen somit mögliche Reservoire und Überträger des Vogelgrippeerregers dar. Bei Kontakt mit Nutzgeflügel kann sich eine Infektion zu einer Seuche entwickeln und ein hochpathogener Serotyp entstehen. Beprobungsgebiete waren städtische Parkanlagen Durch die kontinuierliche flächenhafte Beprobung und Untersuchung der Brückenvögel konnten Daten zum Vorkommen und einer möglichen Ausbreitung von Aviären Influenzaviren bereits im Frühstadium erfasst werden. Schwerpunkt der Beprobungsgebiete waren städtische Parkanlagen. Durch Beringen der Vögel und kontinuierliche Untersuchung von Proben wie Kot, Blut oder Rachen- und Kloakenmaterial bei denselben Tieren erfolgte eine Überwachung über den Zeitraum von zwei Jahren. Während der Vorstellung des Jahresberichts [tho20081111-215H] teilte das CVUA mit, dass sämtliche 1.496 WuV-Proben im Jahr 2007 negativ waren. 2007 wurden am CVUA Karlsruhe insgesamt 2.573 Proben auf Vogelgrippe untersucht. Der Serotyp H5N1 wurde nicht nachgewiesen. Das CVUA Karlsruhe warnt allerdings vor dem Verzehr von rosa gebratenem Entenbrustfilet, das bei vielen Verbrauchern als schmackhafte Delikatesse gilt. Hiervon kann ein Infektionsrisiko ausgehen. In Geflügelbeständen kommen verschiedene Keime verbreitet vor, die bei den Tieren selbst zu keinen Erkrankungen führen, für den Menschen aber mit unangenehmen Folgen verbunden sein können wie bei dem Durchfallerreger Campylobacter, der bei allen Nutzgeflügelarten (Huhn, Pute, Ente und Gans) zu finden ist, so das CVUA. In 25 von 81 Proben war Campylobacter nachweisbar Bei der Schlachtung kann dieser Keim aus dem Geflügeldarm auf das Fleisch gelangen. Wird der Erreger dann mit der Nahrung aufgenommen, können beim Menschen heftige Beschwerden auftreten, die mit Durchfall, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen einhergehen. Eine Gesundheitsgefahr besteht aber nur dann, wenn das Geflügelfleisch bei der Zubereitung nicht ausreichend erhitzt und durchgegart wird, denn Campylobacter sind hitzeempfindlich und sterben bei Temperaturen von über 74 Grad schnell ab. Gerade Entenbrustfilet wird häufig als "Entenbrust rosa" zubereitet. Aufgrund der kurzen Erhitzungsdauer werden hierbei im Fleisch keine ausreichend hohen Temperaturen erreicht, um Campylobacter sicher abzutöten. Bratversuche im CVUA haben gezeigt, dass das Fleisch bei Befolgung dieses Zubereitsungsvorschlages im Innern nicht durchgegart ist. Bei Untersuchungen von zwölf Proben Entenfleisch wurden in vier Proben Campylobacter nachgewiesen. Darunter befanden sich drei Proben Entenbrustfilet und eine Probe Entenschenkel. Da Entenbrustfilet vom Verbraucher üblicherweise auch nicht vollständig durchgegart verzehrt wird, wurden diese Proben als gesundheitsschädlich beurteilt. Von den insgesamt 81 Proben Geflügelfleisch waren in 25 Proben Campylobacter nachweisbar.

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