Lange war es ruhig um das Projekt "Zukunft Nord" in der Karlsruher Nordstadt. Bereits im Sommer 2014 gab es einen ersten Infoabend für Bürger und Interessierte. Bei diesem stellte die GEM Ingenieurgesellschaft, der Investor des C-Areals, erste Pläne vor. Mittlerweile ist das Bebauungsplanverfahren in vollem Gange. Bis die neuen, dringend benötigten Wohnungen bezugsfertig sind, wird es allerdings noch eine ganze Weile dauern. Ein nächster kleiner Schritt hin zu mehr Wohnraum ist nun aber getan.

Bürgerbeteiligung für das Areal

Das Land hat signalisiert, die nötigen Flächen im Südteil des Gesamtareals der Stadt zur Verfügung zu stellen. "Wir wissen, wie dringend Wohnungen in Karlsruhe gebraucht werden. Und wir wollen als Land unseren Teil dazu beitragen, dass in der Nordstadt möglichst viel bezahlbarer Wohnraum entsteht", so Staatssekretärin Gisela Splett in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Finanzen in Baden-Württemberg.

In dem Bereich westlich der Erzbergerstraße, einschließlich des ehemaligen C-Areals der amerikanischen Streitkräfte, entsteht in den ...
In dem Bereich westlich der Erzbergerstraße, einschließlich des ehemaligen C-Areals der amerikanischen Streitkräfte, entsteht in den kommenden Jahren ein neues Wohngebiet. | Bild: Stadt Karlsruhe

Zuletzt gab es im Oktober 2018 einen Infoabend, an dem sich interessierte Bürger beteiligen konnten. Als nächsten Schritt berät der Planungsausschuss der Stadt über die eingegangenen Anregungen und Stellungnahmen der Teilnehmer. Voraussichtlich Ende 2020 folgt dann der Satzungsbeschluss. In diesem Verfahren können noch wesentliche Änderungen des Bebauungsplans beschlossen werden. 

Großteil des C-Areals soll Wohngebiet werden

Die Flächenübergabe ist auf Initiative der Verwaltung zurückzuführen wie die Stadt gegenüber ka-news bestätigt. In den letzten Jahren befand sich die Stadt darüber in langen und intensiven Verhandlungen mit dem Land. Wenn sich das Gelände im südlichen Teil des C-Areals dann im Besitz der Stadt befindet, sollen die Grundstücke an die Volkswohnung übertragen werden. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft könnte dort dann die Gebäude errichten, so die Stadt über die Pläne gegenüber ka-news. Um konkrete Aussagen über die Kosten treffen zu können, ist es laut Stadt allerdings noch zu früh.

Wilhemstraße Ost
Eine Baustelle. (Symbolbild) | Bild: Anya Barros

Im städtischen Bebauungsplanverfahren ist vorgesehen, einen Großteil des Areals als allgemeines Wohngebiet auszuweisen. Entlang der Erzbergerstraße ist eine Mischnutzung geplant: "Neben Wohnungen sollen dort Räumlichkeiten für Gewerbetreibende entstehen. Außerdem wird das Land dort bei Bedarf Interesse für die Unterbringung von Behörden anmelden", teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Für das Gesamtareal geht die Stadt von einer Bauzeit von rund anderthalb Jahren aus.

Wohnungen können frühestens 2027 bezogen werden

Im gesamten C-Areal sollen laut Stadt zirka 1.300 Wohnungen für rund 2.600 Einwohner entstehen. Vor allem Familien und ältere Menschen sollen im alten C-Areal ein neues Zuhause finden. "Wir wollen insbesondere junge Familien in der Stadt halten und für Fachkräfte von nah und fern attraktiv bleiben", sagt der Oberbürgermeister Frank Mentrup. Aktuell ist aber noch Geduld angesagt: Baubeginn ist frühestens Ende 2024. Bis die neuen Wohnungen bezugsfertig sind, dauert es wohl noch bis zum Jahr 2027. 

Dieser Artikel wurde nachträglich bearbeitet und angepasst.  

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