Eigentlich hieß es, der neue Papst sei kein Reformer. Konservative Wertvorstellungen fänden sich bei ihm wieder. Die Gleichstellung der Homo-Ehe sei ein "Teufels-Manöver", soll Jorge Mario Bergoglio, heute Papst Franziskus, beispielsweise einst gesagt haben.
Doch genau bei diesem Thema hat der neue Papst bei einer Pressekonferenz in luftigen Höhen für eine Überraschung gesorgt. "Wenn jemand Gott mit gutem Willen sucht, wer bin ich, dass ich urteile?", sagte er auf dem Rückflug von Rio nach Rom im Bezug auf schwule Priester. Zwar sind diese Worte weit entfernt von einer Liberalisierung oder Öffnung der Kirche, und vermutlich wird Franziskus die Kirche nicht reformieren. Sie verwundern den ein oder anderen dennoch. Ungewohnte Worte des Papstes an einem ungewöhnlichen Ort für eine Pressekonferenz.
Dieser Ansatz, der Homosexuellen-Verbänden und Politikern Hoffnung macht, ist aber erst einmal nicht mehr als der Schimmer einer solchen Hoffnung. Denn: Von Reformen oder moderneren Ansichten scheint die Katholische Kirche noch immer weit entfernt. Aber wer weiß - wenn der Papst seine Schäfchen und die restlichen Erdenkinder weiter überrascht - und Taten folgen lässt - könnte er das Riesen-Flugzeug "Katholische Kirche" ja doch noch sanft auf den Boden bringen. Öffnet sich die Kirche aber nicht für einen zeitgemäßen Lebensstil, könnte es über kurz oder lang aber auch zu einer Bruchlandung kommen.
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