Das vorangegangene Angebot der Besetzer, das Stattfinden aller Vorlesungen zu garantieren und dafür gegebenenfalls den Benz Hörsaal freizugeben, schlug das Rektorat aus und signalisierte damit keinerlei Verhandlungsbereitschaft. Dieses "destruktive Vorgehen des Rektorats" kritisierte der UStA "aufs Schärfste".
"Wir beugen uns dennoch den Forderungen, die Lehrveranstaltungen in den Hörsälen Daimler und Benz stattfinden zu lassen, da wir Widerstand gegen die Räumungsandrohung des Rektorats als nicht zielführend ansehen", so die Pressemitteilung weiter. Dennoch möchten die Besetzer ihre konstruktive Arbeit fortführen. Die Studenten befürchteten, dass der mediale Druck und der Rückenwind, der als unabdingbar für die Durchsetzung der erarbeiteten Forderungen angesehen wird, nach einer Beendigung der Besetzung abebben würde.
Nicht das Ziel, den Lehrbetrieb zu stören
"Darum machen wir weiter!", so der Aufruf des UStA. Obwohl das Rektorat nicht vorher mit den Besetzern verhandelte, konnte bereits für die um 8 Uhr stattfindende Vorlesung Ersatz gefunden werden. Die Studenten sind zuversichtlich, für alle kommenden Veranstaltungen Ersatzräume finden zu können. "Wir fordern das Rektorat auf, uns hierbei zu unterstützen und die Besetzung des Hörsaals als momentan unvermeidbar zu akzeptieren", so der Ausschuss stellvertretend für die Besetzer. Schließlich werde besonders in Karlsruhe "immense, strukturierte und inhaltliche Arbeit" geleistet, die nicht nur in den allabendlich stattfindenden Plena, sondern vielmehr in den dazwischen tagenden Arbeitskreisen geschehe.
Es sei nicht das Ziel, den Lehrbetrieb zu stören. Aber es werde Raum benötigt, um die Arbeit fortzuführen. Aktuell würden Versorgungseinrichtungen und Büro wieder eingerichtet, die Arbeitskreise würden zeitnah ihre Arbeit wieder aufnehmen, kündigt der UStA an. "Unsere Arbeit ist bei weitem noch nicht vorüber."