Bis morgen Mittag sollen die Fluten des Rheins auf 8,50 Meter ansteigen. Ein dermaßen hoher Wert wurde am Pegel Maxau zuletzt vor acht Jahren gemessen. Bereits seit fünf Uhr heute morgen ist die Rheinbrücke Rheinfelden wegen Hochwassergefahr gesperrt. Wegen der Einstellung des Schiffsverkehrs rechnet man derweil bei den Rheinhäfen Karlsruhe mit starken Verzögerungen. Für die betroffenen Unternehmen sei ein Betriebsstopp bis Montag verkraftbar.
Frühwarnungen im Internet abrufbar
Starkregen führte in der vergangenen Nacht in einigen Gebieten Baden-Württembergs zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern. Der Dauerregen hält vorerst an. Die Unwetterzentrale warnt vor Niederschlagsmengen von 50 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 18 bis 24 Stunden, die gebietsweise überschritten werden können. Betroffen sind vor allem die Gebiete Hochrhein-Bodensee, Südlicher Oberrhein und der Südschwarzwald. Durch steigende Flusspegel muss mit Überflutungen gerechnet werden.
Schon am gestrigen Mittwoch hat das im Juli dieses Jahres für Baden-Württemberg neu eingerichtete Frühwarnsystem für regionale Hochwasserereignisse die "mittlere Warnklasse" ausgegeben. "Das neue System ist ein weiterer wichtiger Baustein bei der weiteren Verbesserung der Hochwasservorsorge", betont Umweltministerin Tanja Gönner (CDU). Durch eine gezielte Gefahrenabwehr könnten drohende Schäden minimiert oder ganz abgewendet werden. Die Frühwarnungen sind im Internet abrufbar.
Unterdessen weist die Polizeidirektion Offenburg dringend darauf hin, dass sich die Einsatzkräfte auf eine Flutung des Polders Neuried vorbereiten. Personen, die sich im Polder aufhalten, werden aus dem Gefahrengebiet geschickt, Wege und Straßen werden gesperrt. Vor Katastrophentourismus zu den Dämmen wird gewarnt. Dieser könnte Tiere, die vor dem herannahenden Wasser flüchten, wieder in das Überflutungsgebiet treiben.