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Karlsruhe: Hightech-Draisinen zum Geburtstag von Karl Drais

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Hightech-Draisinen zum Geburtstag von Karl Drais

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    Das XXL-Schild an der Südtangente trägt einen neuen Schriftzug. Darunter links eine Draisine, rechts die Hightech-Draisine
    Das XXL-Schild an der Südtangente trägt einen neuen Schriftzug. Darunter links eine Draisine, rechts die Hightech-Draisine Foto: Stadtmarketing Karlsruhe GmbH

    Karl Drais wäre am 29. April dieses Jahres 225 Jahre alt geworden. Er hat eine der bahnbrechendsten Erfindungen im Bereich persönlicher Mobilität hervorgebracht. Seine nach ihm benannte 2Draisine" gilt als Prototyp des heutigen Fahrrades. Die Stadt Karlsruhe fühlt sich diesem Erbe der umweltfreundlichen Mobilität verpflichtet und gilt heute nach einer Pressemitteilung des Stadtmarketings als eine der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands. "So sind zum Beispiel in Karlsruhe mehrere Forschungsinstitute zum Thema E-Mobilität vertreten“, betont Norbert Käthler, Geschäftsführer der Stadtmarketing Karlsruhe GmbH.

    Drais Geburtstag ist Grund genug, dem "Sohn Karlsruhes" mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen zu gedenken. "Als die Räder laufen lernten", so könnte die Geschichte des Fahrrades beginnen. Tatsächlich steht am Anfang die Erfindung der Laufmaschine, die der Karlsruher (damals Karl Friedrich Freiherr Drais von Sauerbronn, 1785-1851) erstmals 1817 der Öffentlichkeit vorstellte. Dieses einspurige Zweirad, auf dem man sich sitzend und mit den Füßen abstoßend fortbewegte, sollte durch die Weiterentwicklung seiner Erfindung schon bald das Verkehrswesen revolutionieren.

    Aktionen und Veranstaltungen

    Anlässlich des 225. Geburtstages von Karl Drais finden in Karlsruhe dieses Jahr zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen statt. Die Stadtmarketing Karlsruhe GmbH möchte die besondere Kompetenz der Stadt als Fahrradstadt herausstellen. Sie hat die Koordination der Akteure in der Stadt übernommen und den Flyer "225 Jahre Karl Drais. Eine Radlänge voraus!" herausgegeben. Insgesamt sind drei Wettbewerbe, 18 Veranstaltungen und fünf Aktivitäten mit zahlreichen Kooperationspartnern im Gedenkjahr geplant.

    Zu Beginn steht die Veränderung der zwei großen XXL-Schilder an der Südtangente, Ausfahrt Stadtmitte. Von weitem grüßen die 40 Quadratmeter großen Schilder nun für eine gewisse Zeit mit dem Slogan "225 Jahre Karl Drais. Karlsruhe. Eine Radlänge voraus." "Bis zum Sommer wird das Stadtschild mit diesen neuen Inhalten gefüllt sein und auf die besondere Kompetenz der Stadt hinweisen", so Käthler. "Ab dann wird es wieder heißen: "Karlsruhe – viel vor. viel dahinter.“

    Das Stadtmuseum präsentiert die Ausstellung "Karl Drais - Erfinder des Zweirads" ab dem 21. April, 17 Uhr (Vernissage, Laufzeit vom 22. April bis 26. September 2010) im Untergeschoss und in der Rotunde des Ständehauses (der Erinnerungsstätte der badischen Parlamentsgeschichte, Ständehausstraße 2) und zeigt den Lebensweg von Karl Drais auf. Er führt drei vom Adelsspross zum Zweiraderfinder und Professor der Mechanik über seinen gesellschaftlichen Abstieg als verfolgter Demokrat während der Badischen Revolution von 1849 bis zu seiner posthumen Rehabilitation am Ende des 19. Jahrhunderts.

    "Drais-Radtour" für Jedermann

    Die "Drais-Radtour" für Jedermann startet am Samstag, 24. April um 10.30 Uhr nach einer Kranzniederlegung am Drais-Denkmal in der Beiertheimer Allee und führt weiter durch den Hardtwald bis zum Monumenthaus. Diese Radtour findet jährlich zum Gedenken an den Zweirad-Erfinder zu seinem Geburtstag im April statt. Zu Drais‘ Geburtstag am 29. April wird eine Kooperationsanzeige mit dem Land Baden- Württemberg in der ZEIT, im Spiegel und in der BNN geschaltet unter dem Motto “Wir haben das Rad erfunden.“ "Das Land hat die Mobilitätskompetenz von Karlsruhe und Baden-Württemberg erkannt. Drais ist kein lokales Thema, und daher bewerben wir es auch überregional", freut sich Käthler über die Kooperation und das besondere Geburtstagsgeschenk an den Fahrraderfinder.

    Am 4. Mai ist Karlsruhe dabei, wenn sich etwa 20 Kommunen und Landkreise aus Baden-Württemberg zur "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Baden- Württemberg“ in Stuttgart zusammenfinden. Ziel dieses kommunalen Netzwerkes ist die Förderung eines effizienten Radverkehrs und Schaffung einer fahrradfreundlichen Mobilitätskultur.

    Nach dem Vorbild des berühmten Pferderennens "Palio" in Siena treten die Karlsruher Stadtteile vom 18. Juni bis 20. Juni auf High-Tech-Draisinen gegeneinander an, um ihren Champion zu ermitteln. Veranstaltungsort des Draisinenrennens ist der Rundkurs um den Platz an der Richard-Wagner-Straße. Ein weiteres Highlight ist das Konzert mit 111 Fahrrädern im Rahmen von "Karlsruhe klingt – music to go". Wie sich Klingeln, Pfeifen und Hupen zu einer musikalischen Performance mit "Bikesound" verbinden lassen, zeigt die Hochschule für Musik am 10. Juli um 15.30 Uhr auf dem Karlsruher Marktplatz.

    Die vierte bundesweite Fahrradkommunalkonferenz des Nationalen Radverkehrsplans findet im November in Karlsruhe statt. Damit spricht das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung den Karlsruher Anstrengungen in der Radverkehrsförderung seine Anerkennung aus. Über 200 kommunale Radverkehrsplaner treffen sich zum Erfahrungsaustausch. Ein Überblick über das gesamte Programm befindet sich im Flyer, der auch im Internet abrufbar ist auf www.stadtmarketing-karlsruhe.de. Zudem finden sich wichtige Infos und Termine auf der Internetseite: http://www.karlsruhe.de/stadt/aktuell/termine/drais2010.

    Karlsruhe und Karl Drais

    Dem Karlsruher Zweiraderfinder zu Ehren sind in seiner Geburtsstadt nicht nur eine Straße und eine Schule benannt sowie ein Denkmal in der Beiertheimer Allee gewidmet, sondern es findet auch jährlich die von der Stadt Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Radsportgemeinschaft Karlsruhe (RSG) zum Drais-Geburtstag veranstaltete Drais-Tour statt. 4 Zu den vielfältigen Aktivitäten rund um Drais und das Fahrrad gehört der traditionelle Drais- Tag, der am 19. Mai auf dem Karlsruher Marktplatz stattfindet und bei dem die neuesten technischen Entwicklungen von der Kinderdraisine bis zum Elektrofahrrad vorgestellt und Rad-Checks und Fahrradcodierungen angeboten werden.

    Eine innovative Weiterentwicklung erfährt die Drais’sche Laufmaschine inzwischen ebenfalls in Karlsruhe: An der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft entstehen unter der Leitung von Professor Jürgen Walter Hightech-Draisinen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, die mit einem Gewicht von weniger als zwölf Kilo eine Geschwindigkeit von über 40 Stundenkilometern erreichen können. Über ein Kooperationsprojekt mit Schulen aus der Region sollen bis zum 300. Geburtstag der Stadt Karlsruhe im Jahr 2015 insgesamt 300 Hightech-Draisinen produziert sein.

    Vom 18. - 20. Juni 2010 sind die ersten beim jährlichen Draisinen-Rennen in Karlsruhe zu sehen. Im Rahmen der Erstwohnsitz-Kampagne erhalten alle Studierende in Karlsruhe, die sich mit Erstwohnsitz anmelden, unter anderem ein Los für ein hochwertiges ferrari-rotes Fahrrad, das eigens für die Karlsruher Studierenden gestaltet und nicht im Handel erhältlich ist. Das Fahrrad erhielt den Namen "Draisler" und soll bewusst an den Fahrrad-Erfinder Karl Drais erinnern.

    So bleibt Karl Drais in Karlsruhe stets lebendig. Beachten Sie dazu auch das Video des SWR. 2005 hat die Stadt ein 20-Punkte-Programm beschlossen mit dem Ziel, den Radverkehr von 16 auf 23 Prozent zu steigern. "Das Fahrrad ist das kostengünstigste und auch schnellste Verkehrsmittel in der Stadt, so Alfons Brisbois, Bereichsleiter Verkehr, Stadtplanungsamt Karlsruhe. 1,3 Millionen Euro werden unter anderem in ein erweitertes Radwegenetz investiert.

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