Er gilt als Urvater des Fahrrads: Freiherr Karl Drais, der sich mit seiner Draisine erstmals 1817 fortbewegte. Nun entsteht an der Karlsruher Hochschule einen neue Generation des Urfahrrads: "Weniger Energieverbrauch, geringeres Gewicht, hohe Sicherheit, Fahrspaß und eine ausgeprägte Alltagstauglichkeit sind Kriterien, die heute allgemein im Fahrzeugbau gelten", erläutert Jürgen Walter, Projektleiter an der Hochschule, die Ziele des Baus von Hightech-Draisinen. Die neue Draisine aus glasfaserverstärktem Kunststoff hat ein Gewicht von weniger als zwölf Kilogramm und kann eine Geschwindigkeit von über 40 Stundenkilometern erreichen.
Draisinen aus Eigenarbeit: Schüler helfen mit
Zehn Schulen aus Karlsruhe und Umgebung beteiligen sich inzwischen zusammen mit Studierenden und Mitarbeitern der Hochschule am Bau der Hightech-Draisinen. Mit ihren Fachlehrern schleifen die Schüler den Laufradrahmen, gleichen Unebenheiten und laminieren die Rohform des Rahmens, die aus einem besonders leichtem Material ist. Sie sollen damit an ingenieur- und naturwissenschaftlichen Themen herangeführt werden. Für die Lackierung der Hightech-Draisinen sorgen angehende Farbtechniker der Heinrich-Hübsch-Schule.
Die Hightech-Draisine werde, laut Informationen der Hochschule für Technik und Wirtschaft, an der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik weiter optimiert und entwickelt. Momentan überlege man, wo ein Elektroantrieb untergebracht werden könnte. Sobald das Hightech-Zweirad ausgereift sei, möchte Jürgen Walter damit eine Fahrt nach Nancy unternehmen – eine Distanz von 220 Kilometer. Beim jährlichen Draisinen-Rennen (siehe auch "Draisinen-Rennen: Historischer Wettstreit in der Fächerstadt") werden zwölf Hightech-Draisinen am Richard-Wagner-Platz in Karlsruhe zu sehen sein.