Die warmen Sommer in Karlsruhe lassen sich besonders gut am und vor allem im kühlen Nass verbringen. Besonders der Baggersee in Grötzingen ist bei vielen Karlsruhern im Sommer beliebt. In einem Antrag wollte die SPD-Gemeinderatsfraktion deshalb klären, ob im Stadtgebiet weitere Kapazitäten für einen Badebetrieb nach Grötzinger Vorbild gegeben sind.

"Die aufkommende Hitzewelle in Kombination mit immer trockener werdender Flora ist für viele Menschen in Karlsruhe und im Rheingraben eine große Belastung", heißt es im Antrag der SPD, der bereits im September im Gemeinderat behandelt wurde.
In Anbetracht dieser Problematik könnte man aus Sicht der Fraktion an weiteren Baggerseen einen Badebetrieb eröffnen. Die Karlsruher Sozialdemokraten sehen in den nicht für den Badebetrieb freigegebenen Baggerseen eine "ungenutzte Möglichkeit für Badespaß".
Stadt verweist auf geltende Rechtsverordnung
In ihrer Stellungnahme verweist die Stadt Karlsruhe auf die derzeit gültige Rechtsverordnung. Die besagt, dass nach § 1 der Verordnung das Baden in Baggerseen und öffentlichen Gewässern verboten ist. Das Baden im Grötzinger Baggersee ist im Rahmen einer Rechtsverordnung, welche die Stadt im Mai 2015 erlassen hat, möglich.

Eine Aufhebung der Verordnung im Ganzen oder in Teilen ist aus Sicht der Verwaltung nur dann sinnvoll, wenn die infrage kommenden Gewässer hinsichtlich ihrer Gefahren und sonstigen Anforderungen als geeignet eingeschätzt werden können.
"Dafür muss eine Gesamtkonzeption für die Karlsruher Baggerseen erarbeitet werden, bei dem alle gewünschten Nutzungen an den jeweiligen Gewässern angemessen berücksichtigt werden müssten", schreibt die Stadt auf die SPD-Anfrage.
Viele Aspekte bei Gesamtkonzeption zu beachten
Die Stadt verweist die SPD-Fraktion in ihrer Stellungnahme darauf, dass dabei auch zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen seien. Neben naturschutzrechtlichen Belangen, Verkehrssicherungspflichten und Gewässerhygiene seien auch potenzielle Nutzungskonflikte und organisatorische Maßnahmen zu beachten.

"Da es an den notwendigen Vorprüfungen fehlt, um eine einwandfreie Gewässernutzung zu gewährleisten, kann die Verwaltung vorerst keine weiteren Baggerseen für den Badebetrieb empfehlen", heißt es anschließend vonseiten der Stadt. Zum Baden im See bleibt damit für die Karlsruher vorerst nur der Grötzinger Baggersee.
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