Emil Wachter, der im vergangenen Jahr die Ehrenmedaille der Stadt Karlsruhe verliehen bekam, habe mit seinen Werken voll bildnerischer und inhaltlicher Intensität viele Gotteshäuser verziert, unter anderem auch in Karlsruhe. Nicht weniger eindrucksvoll als die großen Entwürfe sei das malerische und grafische Werk, schreibt das Stadtoberhaupt weiter.
"Es besticht durch die Vielfalt der souverän beherrschten Techniken, durch das sensible Aufgreifen der Strömungen und Störungen der jeweiligen Gegenwart." Emil Wachter hatte das Karlsruher Bismarckgymnasium besucht und anschließend bei Hubbuch, Trummer und Heckel an der hiesigen Kunstakademie studiert. Von 1958 bis 1963 war er Akademielehrer für Malerei, anschließend arbeitete er als freier Künstler.
Der Maler mit dem Lieblingsmotiv Vogel starb am Donnerstag im Alter von 90 Jahren in einer Karlsruher Klinik. Vielen ist Wachter, der aus Neuburgweier bei Karlsruhe stammte, auch wegen anderer Motive bekannt: Er hat biblische Geschichten in anschauliche, einfache Bilder übersetzt. Vor allem mit seinen Glasfenstern, zum Beispiel in Neuss, Freiburg, Heidelberg und auf Sylt, ist er bekannt geworden. Nicht selten wird er mit Marc Chagall verglichen, der ebenfalls eine eigene Bildsprache für die Bibel gefunden hat.