Gerwin wurde am 19. Februar 1953 geboren. Schon früh wurde er mit dem oft zitierten "Ernst des Lebens" konfrontiert. Im Alter von zwölf Jahren brachte ihn sein Vater mit in das eigene Unternehmen ein, ein Mix aus Organisationsverlag und Unternehmensberatung. Er begann die Ausbildung als Verlagskaufmann. Wie sich herausstellte, musste sich der "Bub" schon damals mit Dingen auseinander setzen, die ihn auch heute als Geschäftsführer des Senders BW Family beschäftigen. "Rechnungs- und Buchungswesen sind hier sehr wichtig", betont er. Mit 14 Jahren hatte er die Ausbildung als Verlagskaufmann begonnen, mit 17 abgeschlossen. Das war 1970. Sechs Jahre später entschloss er sich "aus persönlichem Interesse" zum Studium der evangelischen Theologie und der Psychologie in Tübingen und Heidelberg. Im Anschluss, 1982, absolvierte er das Pfarrvikariat und wurde ordiniert.
Als "klassisch" bezeichnet Gerwin die Ausbildung, die er nach seiner Ordination genoss. Er schaffte es, beim Süddeutschen Rundfunk unterzukommen. Binnen zwei Jahren wurde er in Stuttgart zum Radiomoderator ausgebildet. Eine Ausbildung, die ihm auch noch heute bei seiner sonntäglichen Radiosendung auf Radio Regenbogen zugute kommt. Nach Abschluss der Ausbildung verknüpfte er nun endgültig sein Wissensschatz als Theologe, Kaufmann und Moderator: Von 1987 bis 1996 war er maßgeblich am Aufbau des Evangelischen Rundfunkdienstes Baden beteiligt, bei weitem aber nicht das einzige Betätigungsfeld des medienaffinen Theologen. Er arbeitete immer wieder als freier Mitarbeiter für das Fernsehen des Südwestfunks. Seit 1997 ist er Chefredakteur und Geschäftsführer des Evangelischen Rundfunkdiensts, genauso wie Geschäftsführer der ERB Medien GmbH.
Im November diesen Jahres kommt eine neue "Baustelle" hinzu: der neu gegründete Landessender BW Family, der ab Februar 2006 auf Sendung gehen wird.
Auf die Frage, ob er sich nicht einen Tag wünsche, der mehr als nur 24 Stunden besitzt, lächelt er: "Ich bin mit dem Tag, so wie er ist, eigentlich ganz zufrieden. Relativ früh habe ich gelernt, mir die Zeit einzuteilen." Es soll ja auch nicht der Eindruck entstehen, dass der dreifache Familienvater und Ehemann, seine Zeit nur im Büro verbringt. Zwar sagt Gerwin: "Viel Zeit für Hobbys habe ich ja nicht", doch ab und zu gönnt er sich neben Sport den Ausflug mit seinem Motorboot auf den Rhein. Und im Sommer? Da zieht es ihn aufs Meer, auch mit dem Boot.
Beschreiben Sie sich mit drei Worten:
Ora et labora. (Anm. d. Red.: lateinisches Sprichwort und Wahlspruch der Benediktinermönche, bedeutet "bete und arbeite")
Was ist Ihre größte Stärke?
Zielstrebigkeit.
Was ist Ihre größte Schwäche?
Zielstrebigkeit.
Was war als Kind oder Jugendlicher Ihr Traumberuf? Haben Sie damals jemals daran gedacht, das zu werden, was Sie heute sind?
Da ich ab dem zwölften Lebensjahr im Unternehmen meines Vaters mitgearbeitet habe und seit dem 15. Lebensjahr berufstätig bin, stellt sich für mich die Frage so nicht. Ich konnte mir damals durchaus vorstellen, etwas ähnliches wie heute zu tun.
Was würden Sie im Leben gerne noch erreichen?
Möglichst lange Freude an selbigem haben.
Was nervt Ihre/n Partner/in am meisten an Ihnen?
Bin nicht bereit, hier aufzuschreiben, was meine Frau mir auf diese Frage gesagt hat.
Auf welchen Gegenstand möchten Sie im Leben nicht verzichten?
Die Bibel.
Wen würden Sie gerne auf den Mond schießen?
Würde gerne selber den Mond erkunden.
Welcher Mensch beeindruckt Sie?
Mehrere, die es lange mit mir ausgehalten haben und mir immer wieder freundlich und respektvoll begegnen.
Welche Musik (Interpret und Titel) und welcher Film haben Sie am meisten beeindruckt?
Musik: Joe Cocker. Film: Der Pate.
Welches Buch haben Sie als letztes gelesen?
Was Deutschlands Prominente glauben.
Sie werden als Tier geboren. Als welches?
Als Vogel, vielleicht eine Möwe, ein Eichelhäher oder auch eine Schwalbe.
Sie tauschen einen Tag mit einer Person des anderen Geschlechts - wer wäre das?
Meine Frau, wäre sehr erhellend.
Was finden Sie an Karlsruhe reizvoll?
Meine Mittagspause.
Was würden Sie an Karlsruhe ändern, wenn Sie Oberbürgermeister/in wären?
Den Rheinhafen mehr ins Zentrum verlagern und einen Anlegekai beim Marktplatz schaffen.
Welches sind die markantesten Karlsruher / deutschen Köpfe?
Als Karlsruher fällt mir nur Harald Hurst ein.
Sie leben in einem anderen Land. Welcher Grund könnte Sie dazu bewegen beziehungsweise davon abhalten, nach Deutschland einzuwandern?
Deutschland hat im Vergleich mit anderen Ländern viele Stärken, die die Deutschen leider gar nicht richtig kennen: relativ wenig Bürokratie, sehr sicheres Recht, Solidarität und Anteilnahme untereinander, sehr hohes Umweltbewußtsein, sehr hoher Lebensstandard, beeindruckende Alltagskultur, gute Küche und vieles andere mehr. Leider ist das Wetter so instabil.
Es geht um das Glück der Republik. Welche Person, Gruppierung oder Idee sollte mehr Einfluss gewinnen?
Geben wir der relativ neuen, auf Konsens angelegten Regierung zunächst eine echte Chance.
Wie und wo möchten Sie sterben?
Schmerz- und angstfrei in der Nähe von Menschen, die in dieser Situation die richtigen Worte finden.
Kommen Sie in den Himmel oder in die Hölle?
Tiefer als in die Arme Gottes kann niemand fallen.