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Karlsruhe: Haltung, bitte! Tipps vom Schauspiellehrer fürs Bewerbungsgespräch

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Haltung, bitte! Tipps vom Schauspiellehrer fürs Bewerbungsgespräch

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    Haltung, bitte! Tipps vom Schauspiellehrer fürs Bewerbungsgespräch
    Haltung, bitte! Tipps vom Schauspiellehrer fürs Bewerbungsgespräch Foto: Georgios Tzitzikos

    Es gibt angenehmere Situation im Leben als Bewerbungsgespräche. Dennoch braucht kein Bewerber Angst vor einem solchen Termin haben. Denn grundsätzlich sei ein solches Gespräch eine positive Situation mit einer von vornherein guten Basis, findet der Karlsruher Schauspieler und Sprecher Georgios Tzitzikos. "Zu einem Vorstellungsgespräch wird man schließlich eingeladen."

    Sitzen ist nicht gleich sitzen

    Dabei würde es Georgios Tzitzikos wahrscheinlich viel leichter fallen, sich im Bewerbungsgespräch zu seinem Vorteil zu präsentieren. Schließlich beherrscht der Schauspieler die Regeln seiner Kunst. Versucht allerdings ein Laie im Vorstellungsgespräch zu schauspielern, könne das dagegen schnell nach hinten los gehen, warnt Tzitzikos: "Hat der Gegenüber eine gute Menschenkenntnis, merkt er das sofort.“

    Wenn sich ein Kandidat seinem künftigen Chef vorstellt, gelte es, der eigenen Natur treu zu bleiben und sich so wenig wie möglich einzuschränken, findet der Schauspieler. Dennoch gibt es Dinge, auf die man achten sollte. Denn die individuelle Körpersprache kann sehr viel über den Bewerber verraten, noch bevor dieser auch nur Platz genommen hat. „Schon der Händedruck verrät einiges über einen Menschen.“, Tzitzikos. Wie stark ist der Händedruck? Wirkt er schwach? Wo schaut der Bewerber dabei hin? „Beim Händedruck sollte man seinem Gegenüber in die Augen schauen. Auch ein Lächeln kommt immer gut an“, so der Schauspieler.

    Die Körperhaltung sei auf jeden Fall sehr entscheidend. "Lehnt man sich im Stuhl zurück, zeigt das einen Abstand an, hinter dem sich Antipathie, Angst, aber auch Desinteresse verstecken kann", erklärt er. Die Arme verschränken bedeute Ablehnung und signalisiere, dass man sich verschließe und nicht offen sei. Auch kann der Bewerber damit zeigen, dass er Abstand und Schutz gegenüber des Gesprächspartners suche. Schlagen Männer, wie auch Frauen die Beine übereinander, stelle dies ebenfalls eine Schutzhaltung dar. "Allerdings kommt das nicht unbedingt gleich negativ beim Gegenüber an", versichert Tzitzikos.

    Profis erkennen eine Lüge an den Augen

    Die beste Haltung im Gespräch sei, sich aufrecht und gerade auf den Stuhl zu setzen und die Hände auf den Oberschenkeln abzulegen. Ein Trick, um beim Gesprächspartner ein positives Gefühl hervorzurufen, sei das Spiegeln. Dafür ahme man dessen Gestik und die Haltung nach - ohne natürlich zu übertreiben. "Das kommt ihm bekannt vor und wirkt deshalb vertraut und positiv." Menschen, die gern gestikulieren, sollen dies nicht grundsätzlich unterdrücken. Aber ein wenig einschränken, schade nicht, findet Tzitzikos.

    Auch die Augen spielen bei der Körpersprache eine große Rolle. So soll der Bewerber dem Gesprächspartner stets in die Augen schauen, wenn dieser redet. Spricht er selbst, müsse er nicht ständig Augenkontakt halten und dürfe durchaus einmal zur Seite schauen. "Er darf aber auf keinen Fall auf die Uhr schauen. Diese Geste sendet ein völlig falsches Signal", betont Tzitzikos. An den Augen könnten Kenner der Körpersprache sogar ablesen, ob jemand lügt oder die Wahrheit sagt.

    Pausen im Gespräch wecken das Interesse

    Natürlichkeit ist auch das Gebot in der Sprache. Dennoch sollten Kandidaten es vermeiden, allzu sehr in Dialekt zu verfallen oder zu leise zu sprechen. "Das zeigt, dass er sich nicht traut oder gar, dass er eigentlich gar nicht will." Zu laut sprechen sei allerdings auch kontraproduktiv. "Beherzt sprechen", rät der Körpersprache-Experte. Zudem sind Pausen im Redefluss den "ähs" eindeutig vorzuziehen. Diese können ein Gespräch sogar interessanter gestalten. "Pausen wecken das Interesse des anderen. So bleibt er dran." Wie man sich gibt und spricht, komme grundsätzlich stark auf den Arbeitsplatz an, für den man sich bewirbt. "Ein potentieller Schreiner-Lehrling würde sich anders vorstellen, als ein zukünftiger Bankkaufmann."

    Jeder Mensch nimmt Körpersprache wahr - die Mehrheit allerdings nur unbewusst. "Wer sich intensiv mit Körpersprache auseinandersetzt, kann einen Menschen analysieren, nachdem er ihn drei Minuten angeschaut hat", behauptet der Schauspieler.

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