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Karlsruhe: Hafendirektor Alexander Schwarzer verstorben

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Hafendirektor Alexander Schwarzer verstorben

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    Alexander Schwarzer (Archivbild)
    Alexander Schwarzer (Archivbild) Foto: pr

    Nach dem Abitur am Karlsruher Kant-Gymnasium studierte er an der Universität Karlsruhe Bauingenieurwesen mit Vertiefungsrichtung Konstruktiver Ingenieurbau. Von 1982 bis 1983 studierte er in Mannheim Rechtswissenschaften. Anschließend arbeitete der Diplom-Ingenieur zehn Jahre lang als Technischer Geschäftsführer in einem mittelständischen Tiefbauunternehmen in Karlsruhe. Seit 1994 war Schwarzer Lehrbeauftragter für technische Mechanik an der Hochschule für Technik der Fachhochschule Karlsruhe.

    1994 übernahm Schwarzer das Amt des Hafendirektors in Karlsruhe und wurde 1997 Geschäftsführer der Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH für den Geschäftsbereich Rheinhäfen.

    Außerdem war der Ingenieur Mitglied des Technischen Ausschusses Binnenhäfen sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Binnenhäfen im Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen BÖB.

    Sicherheitstechnische Verbesserungen bei den Karlsruher Rheinhäfen

    Als langjähriges Präsidiumsmitglied führte Schwarzer auch die Sachkunde seiner Mitarbeiter in die Fachgremien des BÖB ein und brachte die Arbeit des Bundesverbandes mit Durchsetzungskraft und dem von ihm gepflegten "offenen Wort" immer wieder auf Linie. 

    Während seiner 16-jährigen Amtszeit unternahm Schwarzer wichtige technische und sicherheitstechnische Verbesserungen bei den Karlsruher Rheinhäfen und prägte das moderne Gesicht des 109 Jahre alten Hafens mit zahlreichen Neubauten und Umbauten. Die von Schwarzer 2007 vollzogene Übernahme des hafeninternen Gleisnetzes führte zu einer deutlichen Belebung des Bahnverkehrs zu den Rheinhäfen Karlsruhe und der Erschließung neuer Marktsegmente im multimodalen Güterverkehr.

    Ebenfalls 2007 initiierte Schwarzer den "Internationalen Hafenkongress Karlsruhe", der nach einer Erstauflage 2008 am 22. und 23. April dieses Jahres zum zweiten Mal stattfindet.

    Dieses von zahlreichen Teilnehmern aus vielen europäischen Ländern besuchte und von namhaften Referenten gestaltete Diskussionsforum, stärkt nicht nur das Profil der Oberrheinhäfen als moderne Logistikstandorte, sondern eröffnet den Dialog und neue Geschäftverbindungen zwischen den europäischen See- und Binnenhäfen sowie der verladenden Wirtschaft.

    Mitbegründer der Landesvereinigung Baden in Europa

    Trotz dieser umfangreichen Tätigkeiten fand Alexander Schwarzer Zeit, ehrenamtlichen Tätigkeiten nachzugehen.

    Schon zu seiner Studentenzeit war Schwarzer Gründer des "Bundes Freiheit statt Baden-Württemberg", einer humorvollen Vereinigung von Badenern, Schwaben und anderen Nichtbadenern zur Pflege der badischen Kultur und liberalen Lebensprinzipien.

    Wer immer Schwarzer näher kennenlernte, kam nicht umhin, Mitglied dieses unabhängigen, überparteilichen und badischen Vereins zu werden, der regelmäßig den "Badener des Jahres" auszeichnet, der durchaus auch mal "Geburtsschwabe und Überzeugungsbadener" sein darf. Außerdem war Schwarzer Mitbegründer der Landesvereinigung Baden in Europa.

    Die Führungskräfte der deutschen Binnenhäfen verlieren mit Schwarzer nicht nur einen Kollegen mit hoher Sachkompetenz und Integrationskraft, sondern auch einen humorvollen Freund. Das deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe verliert einen unermüdlichen Streiter für die Interessen des Verkehrssystems Binnenhäfen und Wasserstraßen, der dessen hohe ökonomische und ökologische Wertigkeit in immer wieder neuer Weise nach Außen trug.

    Die europäische Logistikwirtschaft verliert einen ihrer markanten Köpfe, der den grenzüberschreitenden Dialog pflegte und neue Chancen im intermodalen Verkehr und der europaweiten Kooperation der Verkehrsträger aufzeigte. Alexander Schwarzer wird fehlen.

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