"Seit ein paar Tagen fliegt im Bereich Sofienstraße nahe der Kirche St. Peter und Paul eine Krähe im Tiefflug über die Köpfe der Fußgänger - mit einem Schrei landet er anschließend wieder im Baum", so ka-news-Leser Manfred Betz in einer Mail an die Redaktion - "die Leute waren erschrocken!"
Vögel wollen Nachwuchs beschützen
Es ist nicht das erste Mal, dass Menschen in Karlsruhe von gruseligen Attacken durch Krähen oder Raben berichten. Bereits 2011 nahmen einige Vögel einen Hof in der Krieggstraße in Beschlag, griffen jeden Passanten an, der sich einem bestimmten Haus näherte.
Damals hing die Aggressivität mit einem Jungvogel zusammen, den die Elterntiere offenbar beschützen wollten. Bei den Krähenattacken nahe des Weinbrennerplatzes wurden mindestens zwei Passanten verletzt. Im aktuellen Fall ging der Angriff aus der Luft glimpflich aus - die Fußgänger kamen mit dem Schrecken davon.
Dass es sich dabei auch in diesem Jahr nicht um einen Einzelfall handelt, bestätigt die Polizei Karlsruhe auf Nachfrage von ka-news: "Im Mai gab es bereits zwei solche Krähen-Attacken im Stadtgebiet", so ein Sprecher - "einmal im Gebiet Gartenstraße/Kriegsstraße und einmal in der Otto-Wels-Straße in Oberreut." In beiden Fällen hatten sich die Vögel im Hinterhof eingenistet und die Bewohner angegriffen.
Aber was macht Raben und Krähen derart aggressiv? Die Polizei führt das Verhalten auf den Beschützerinstinkt der Tiere ihrem Nachwuchs gegenüber zurück. In einem der genannten Fälle war ein Küken aus dem Nest gefallen - "da reicht es, wenn man nur ein paar Meter zu nahe kommt", so der Polizeisprecher weiter. Verletzt wurde auch hierbei keiner - die Berufsfeuerwehr brachte das Rabenbaby in Sicherheit.
Hitchcock-Horror in Karlsruhe: Krähen attackieren Passanten