"Der Bebauungsplan Klamm-Illwig ist und bleibt eine Fehlentwicklung", stellte Anne Segor, Grünen-Sprecherin für Stadtplanung, ihre Position klar. Zwar habe die Stadt hinsichtlich des Lärmschutzes nachgebessert, aber dazu sei sie erst nach verlorenem Normenkontrollverfahren bereit gewesen. Das geplante Neubaugebiet sei immer noch unverhältnismäßig groß, so die Kommunalpolitikerin. Im Ort selbst seien überdies noch ausreichend Bauplätze frei, unter anderem das Becker-Areal in ruhiger Lage. "Karlsruhe ist schon zu mehr als 40 Prozent versiegelt. Eigene Erhebungen der Stadt zeigen für Stupferich ein Nullwachstum auf", ergänzt Fraktionssprecherin Bettina Lisbach. Fünf Hektar Bauland für zirka 80 Wohnhäuser seien als Planung für den Ortsteil vollkommen verfehlt und unzeitgemäß. Die demografische Entwicklung und das gestiegene Bedürfnis nach Wohnen in Innenstadtnähe widersprächen dem Vorhaben, auf der grünen Wiese großzügige Baugebiete auszuweisen.
Beide Stadträtinnen sehen die Lage eines Wohngebietes in Autobahnnähe kritisch: Es gebe noch immer keine ausreichenden Lärmschutzmaßnahmen, die zukünftige Bewohner vor dauerhafter Grundbelastung schützen könnten. Lisbach und Segor plädieren für ein Siedlungskonzept, das alle unterschiedlichen baulichen Ansätze in einem Gesamtkonzept zusammen führt. "Bürgerinnen und Bürger müssen in diese Überlegungen einbezogen werden. Ein solches Vorgehen würde dem Frieden im Stadtteil dienen", sind sich die Grünen sicher. So könnte kostbare freie Landschaft bewahrt und Menschen vor unerträglichem Lärm geschützt werden.