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Karlsruhe: Großkontrolle bei Karlsruhe: Wie sicher sind Fernbusse unterwegs?

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Großkontrolle bei Karlsruhe: Wie sicher sind Fernbusse unterwegs?

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    Großkontrolle am Busbahnhof (Symbolbild).
    Großkontrolle am Busbahnhof (Symbolbild). Foto: ka-Reporter

    Es waren 33 Menschen an Bord, als der Unfall passierte: Am Sonntag kam ein von Frankreich nach Tschechien fahrender Bus auf der A5 Höhe Rastatt-Nor von der Fahrbahn ab, krachte in die Leitplanke und rollte anschließend auf einen Grünstreifen. 19 der Insassen wurden bei dem Unfall verletzt, fünf mussten in Kliniken gebracht werden. Warum der 61 Jahre alte Fahrer die Kontrolle über den Bus verlor, war zunächst unklar. Fremdeinwirkung kann laut Polizei ausgeschlossen werden. Das war nur ein Zwischenfall im Busverkehr am Wochenende bei Karlsruhe.

    Nur fünf Busse kommen ohne Beanstandung durch Kontrolle

    Wie es um die Sicherheit bei Bussen bestellt ist, wollten mehrere Bundesländer im Rahmen einer länderübergreifenden, groß angelegten Kontrolle feststellen. Insgesamt 60 Beamte der Landespolizei aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern, sowie der Bundespolizei und des Zolls führten am Sonntag zwischen 10 Uhr und 16 Uhr Reisebuskontrollen durch.

    "Relevante Fernreisebusse wurden auf den Autobahnen A5 und A8 sowie am Busbahnhof Karlsruhe von  Motorradpolizisten festgestellt und zum Kontrollort bei der Autobahnmeisterei Karlsruhe gelotst", beschreibt die Karlsruher Polizei das Vorgehen in einer Pressemitteilung. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und Die Johanniter waren mit  drei Fahrzeugen und einem Rettungswagen vor Ort und versorgten und betreuten wartende Busreisende.

    Das Ergebnis der Großkontrolle: Im Rahmen der länderübergreifenden Sicherheitskooperation mussten bei der Omnibuskontrolle drei Busse und ein Anhänger aus dem Verkehr gezogen werden. Insgesamt wurden 18  Reisebusse überprüft, lediglich fünf Busse konnten ohne Beanstandung weiterfahren. Bei den drei verkehrsunsichereren Bussen stellte ein Sachverständiger des TÜV-Süd erhebliche Mängel an Bremsen, Rahmen und Federung fest. Die Weiterfahrt wurde untersagt. Die Fahrgäste mussten ihre Weiterreise mit einem Ersatzbus antreten. Insgesamt wurden zirka 5.000 Euro Sicherheitsleistungen erhoben.

    "Acht Fahrer werden angezeigt, da sie die Lenk- und Ruhezeiten  über- bzw. unterschritten hatten. Bei einem Reisebus war das  zulässige Gesamtgewicht überschritten", teilt die Polizei weiter mit. Ein junger Mann muss mit einer Anzeige rechnen, da er einen Elektroschocker dabei hatte. Vom Zoll  wird ein Verdachtsfall der Schwarzarbeit weiter verfolgt.

    Bundespolizei stellt 45 unerlaubt eingereiste Personen fest

    Doch nicht nur die Reisebusse nahmen die Beamten genauer unter die Lupe: Wie die Karlsruher Polizei weiter mitteilt, wurden ebenfalls 243 Personen kontrolliert. 23 Personen reisten illegal von Italien nach Deutschland ein. Von den mehrheitlich aus Somalia stammenden Personen hatten 14 gefälschte Personaldokumente und 9  keine Dokumente dabei. Zwei Personen waren im polizeilichen  Fahndungssystem ausgeschrieben und wurden festgenommen. Gegen eine Person lag ein Einreiseverbot vor.

    Alle Personen stellten nach Angaben der Bundespolizei ein Schutzersuchen und wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen zur Landeserstaufnahmeeinrichtung weitergeleitet. Im Zeitraum 01. Januar bis 30. Juni 2015 wurden im  Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Karlsruhe insgesamt 495 unerlaubt eingereiste Personen festgestellt (im Vorjahreszeitraum waren es 223).

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