Sie trägt den klangvollen Namen "Citylink NET2012" und ist wahrlich ein Schmuckstück. Mit Multifunktionsbereichen, Fahrkartenautomaten, barrierefrei, mit Klimaanlage, Sicherheits-Sprechanlage an den Türen und mit LCD-Bildschirmen auf denen zukünftig Programme zur Unterhaltung der Fahrgäste ausgestrahlt werden sollen. Die neue Stadtbahn ist mit drei Millionen pro Bahn nicht gerade billig, aber, wenn man den Experten glauben darf, ihr Geld absolut wert.
Exakt im Zeitplan - mit Brief und Siegel
Insgesamt haben die Verkehrsbetriebe 25 dieser Niederflur-Stadtbahnen des Typs "Citylink" beim Hersteller Vossloh Kiepe geordert, die Gesamtkosten hierfür betragen 75 Millionen Euro. Drei Jahre später und "exakt im Zeitplan", wie Ascan Egerer, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe, betonte, gehen nun die ersten zwei Bahnen ab Montag - mit der Zulassung nach der Bau- und Betriebsordnung für Straßenbahnen - in den Regelbetrieb auf der Linie 1. Später, nach der streckenspezifischen Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt dann auch auf den Linien S1 und S11 ins Albtal.
Die neue Bahn testen: Freifahrten für alle
Bereits am Samstag können sich die Karlsruher von den Qualitäten der neuen Bahn überzeugen. Auf einer Ringlinie wird die "Citylink" durch die Karlsruher Innenstadt fahren. Von 10 bis 16 Uhr sind die Bürger dort dann zu kostenlosen Schnupperfahrten eingeladen. "Die neuen Fahrzeuge sollen den Fahrgästen Spaß machen und so einen Anreiz schaffen, den ÖPNV noch mehr zu nutzen. Der Trend geht eindeutig zu einer Mischnutzung verschiedener Verkehrsmittel, je nach Bedarf und der Karlsruher ÖPNV soll dabei kein Anhängsel sonder das Rückgrat sein", so Ascan Egerer in seiner Festansprache.
Auch Bürgermeister Klaus Stapf, der als Vertretung für den in Nottingham weilenden Oberbürgermeister Frank Mentrup an der Veranstaltung teilnahm, zeigte sich von der Show rund um die neuen Stadtbahnen sichtlich beeindruckt: "Das ist ein wichtiger Tag für die Verkehrsbetriebe und für Karlsruhe - und wahrlich ein 'großer Bahnhof`' für die neuen Bahnen." Er hob die Bedeutung der Barrierefreiheit hervor, die nicht nur für Menschen mit Behinderungen sondern auch für Familien eine wichtige Errungenschaft ist. "Damit erhöhen wir noch einmal die Chance auf Mobilität für unzählige Menschen in Karlsruhe und der Region."