Vor der gemeinsamen Putzete ließ es sich Oberbürgermeister Frank Mentrup nicht nehmen, eine kurze Rede zu halten. Doch die war mehr ein Appell an die Karlsruher, bewusster mit dem Thema Müll umzugehen.

Schnell griff der Oberbürgermeister, der Unterstützung von seinen Amtskollegen Albert Käuflein, Klaus Stapf, Michael Obert, Martin Lenz und Gabriele Luczak-Schwarz bekam, zur Abfallzange und zum sogenannten "Drecksack" und sammelte auf dem gesamten Kronenplatz Müll ein. Von weggeworfenen Kippenstummeln über Kronkorken bis hin zu Verpackungsmüll - nichts war vor den Stadtoberhäuptern sicher.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Bürgermeister zum Müll sammeln getroffen haben. Auch am Staatstheater, am Friedrichsplatz und am Ludwigsplatz waren sie schon unterwegs. Zum einen, um das Stadtbild etwas zu verschönern, zum anderen auch, um die Bevölkerung zu motivieren mehr Eigeninitiative zu ergreifen.
Innenstadt ist keine direkte Problemzone
Der Kronenplatz selbst gilt nicht als Müll-Problemzone, viel mehr sind es die Parks, Grünanlagen und schwer zugängliche Gebüsche. "Anlagen, auf denen das Grillen erlaubt ist, trifft es meist am schlimmsten, da die Besucher oftmals ihre Einweggrills stehen lassen und nicht entsorgen", erklärt Bürgermeister Michael Obert.
Da der Kronenplatz ein öffentlicher Platz ist, wird er von etwa 115 Mitarbeitern der Straßenreinigung jeden Tag zwischen 5 und 21 Uhr sauber gehalten. Damit wird der gröbste Dreck regelmäßig entfernt.
So viel Engagement wie noch nie
Bis Ende April laufen noch die 12. Karlsruher "Dreck-weg-Wochen". Passend dazu haben sich bereits über 12.000 Menschen engagiert und mitgemacht - ein neuer Rekord! Vor allem waren es Schulen und Kindergärten, aber auch Einzelpersonen, Paten, Vereine, Betriebe, soziale Einrichtungen und auch Ortsverwaltungen, die sich beteiligt und gemeinsam Müll gesammelt haben.
"Ich hoffe, dass die hohe Begeisterung und Eigeninitiative auch nach den 'Dreck-weg-Wochen' noch bestehen bleibt und auch weiterhin Bürger ermutigt, sich mit dem Thema Müll auseinanderzusetzen", so Oberbürgermeister Mentrup über die erfolgreiche Putzaktion.