Rund 130 Beamte der Bundespolizei, Hauptzollamt, Bundesamt für Güterverkehr und dem Polizeipräsidium Karlsruhe haben sich an sieben Stellen in Karlsruhe, unter anderem in der Ost- und Weststadt, am Busbahnhof sowie auf einem Autobahnparkplatz an der A5 verteilt. Im Rahmen der Sicherheitskooperation Baden-Württemberg wurden Reisende kontrolliert.
Spektrum an verschiedenen Delikten im Blickpunkt
Im Unterschied zu normalen Kontrollen konnten die Beamten ihr Augenmerk auf mehrere Delikte richten. Im Fokus standen der Rauschgift- und Waffenschmuggel, die Bekämpfung von Eigentumsdelikten, aber eben auch potenziell gewaltbereite Fußballfans, die sich auf den Weg nach Frankreich zur EM befinden.
"Deutschland dient für viele als Durchreiseland", klärt Carolin Bartel, Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Karlsruhe, auf. Wer kontrolliert wird, entscheiden die Beamten spontan nach Verdacht. "Aber mit der Zeit entwickelt man ein Auge dafür, wer verdächtig ist".
Bis zum Nachmittag wurden jedoch keine schwerwiegender Delikt entdeckt. So wurde am Busbahnhof in Karlsruhe eine Person mit einem abgelaufenen Visum ermittelt, auf der Autobahn versucht ein Franzose ein in Deutschland gekauften, hochwertigen Sportwagen ins Ausland zu schaffen. Dafür nutzte er allerdings kein Ausfuhrkennzeichen, sondern ein französisches Nummernschild. "Eine unzulässige Kennzeichennutzung", wie die Polizisten angeben. Der Wagen darf zunächst nicht mehr weiter fahren.
Hohe Durchschlagskraft durch gebündelte Maßnahmen
Fälle wie diese werden auch im normalen Dienstalltag ermittelt. Der Unterschied bei dieser Sicherheitskooperation ist allerdings, dass mehrere verschiedene Dienststellen beteiligt sind, die sonst jeweils getrennt voneinander ihre Zuständigkeit bearbeiten.
Bei dieser Aktion sind die Wege hingegen kürzer. Die angetroffenen Delikte können gleich von den dafür zuständigen Beamten bearbeitet werden. Im Alltag würde der Fall erst von einer Behörde aufgenommen und anschließend an die dafür zuständige Abteilung weitergeleitet.
Durch diese Maßnahme sei eine hohe Durchschlagkraft gewährleistet, so Bartel. Ein bis zweimal im Jahr finden Schwerpunktkontrollen wie diese statt. Auch aus präventiven Gründen. Denn dadurch würden Kriminelle abgeschreckt und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erhöht.