Seit einigen Wochen ist aufgrund präventiver Corona Schutzmaßnahmen das zusammenkommen in größeren Gruppe verboten - das gilt auch für kirchliche Veranstaltungen wie Gottesdienste. Gläubige müssen die anstehenden Feiertage in diesem Jahr daher ein wenig anders begehen.
Denn anstatt gemeinsam in Gotteshäusern zu sitzen, wollen die Kirchen die traditionellen Ostergottesdienste per Live-Stream auf Laptops, Smartphones und Fernseher übertragen.

Katholische Kirche setzt auf Live-Streams
Das katholische Dekanat Karlsruhe setzt in seinen Oster-Übertragungen vor allem auf Live-Stream-Formate, die über den Youtube-Kanal der Kirchengemeinde Karlsruhe-Durlach-Bergdörfer unter www. youtube.com abgerufen werden können. Insgesamt fünf der Live-Übertragungen sind über die Feiertage geplant:
- Karfreitag, 15 Uhr: Karfreitagsliturgie aus der Kirche St. Peter und Paul im Live-Stream
- Karfreitag, 18 Uhr: Trauermette
- Karsamstag, 21 Uhr: Feier der Osternacht aus der Kirche St. Peter und Paul im Live-Stream
- Ostersonntag, 11.05 Uhr: Gottesdienst aus der Kirche St. Peter und Paul im Live-Stream
- Ostermontag, 11.05 Uhr: Gottesdienst aus der Kirche St. Peter und Paul im Live-Stream
Eine Übersicht von Übertragungsterminen rund um die Ostertage aus anderen katholischen Gemeinden und Städten Deutschlands gibt es unter www.fernsehen.katholisch.de.
Für Menschen, die mit Live-Stream-Formaten nicht vertraut sind, soll es ein Alternative geben: "Gerade für ältere Menschen stellt der Umgang mit dem Internet meist eine größere Herausforderung dar, deshalb gibt es an Ostern Live Übertragungen auf Baden-TV", sagt Tobias Tiltscher, Pressesprecher des katholischen Dekanats, gegenüber ka-news.de.
Evangelische Kirche auf sozialen Netzwerken aktiv
"Die letzte Zeit war sehr gewöhnungsbedürftig", so Thomas Schalla, Dekan der evangelischen Kirche Karlsruhe, im Gespräch mit ka-news.de. Durch die aktuelle Situation sei der "Sprung in digitale Welt" geschehen. "Wir arbeiten mit Live-Streams, Mediatheken und Videos", so Schalla.

Der Dekan selbst veröffentlicht darüber hinaus täglich kurze Videosclips zum Thema "Gut Zusammenleben in der Corona-Krise" auf Youtube und Instagram. Eine Übersicht aller bisher veröffentlichten Videos gibt es unter www.youtube.com und www.instagram.com/schallathomas.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Gut Zusammenleben. Mein täglicher Impuls in Zeiten des Coronavirus. Von Thomas Schalla, Dekan der Evangelischen Kirche in Karlsruhe #ueberallkirche #digitalekirche #Kirchefuermorgenka #GlaubeLiebeHoffnung #kanews #coronavirus #covid_19 #karlsruhe #karlsruhetweets #naechstenliebe #badentv Ein Beitrag geteilt von Thomas Schalla (@schallathomas) am Apr 8, 2020 um 7:17 PDT
Über Ostern will auch die evangelische Landeskirche Baden zudem zwei Gottesdienste im Live-Stream anbieten. Unter der Mailadresse gottesdienst-persoenlich@ekiba.de können vorab Gebetsanliegen eingereicht werden:
- Karfreitag, 10.15 Uhr: Gottesdienst aus der Kleinen Kirche, der Landesbischof wird im Anschluss ab 11.15 Uhr eine Stunde telefonisch für Predigtgespräche zur Verfügung stehen. Die Rufnummer wird im Gottesdienst eingeblendet
- Ostersonntag, 10.15 Uhr: Gottesdienst aus der Kreuzkirche Bretten
Ökumenische Gottesdienste online streamen
Auch ökumenische Gottesdienste, die von katholischen und evangelischen Geistlichen gemeinsam vollzogen werden, werden über die Feiertage von zu Hause aus abrufbar sein. "Damit wollen wir vor allem die älteren Menschen erreichen", erklärt der evangelische Dekan Thomas Schalla.

Die beiden Ostermessen werden über den Fernsehsender Baden-TV zu folgenden Zeiten ausgestrahlt:
- Karfreitag, 15 Uhr: Gottesdienst aus der Christus Kirche
- Karsamstag, 21 Uhr: Gottesdienst aus der Kirche St. Stephan
"Wir wollen den Menschen das Gefühl geben, nicht alleine zu sein"
Neben der Übertragung von Gottesdiensten sei es laut Schalla aber auch wichtig, dass sich die Gemeinden gerade jetzt weiter persönlich um ihre Mitglieder kümmern. "Telefonieren, Gemeindebriefe verteilen oder ein Telefongottesdienst für ältere Mitbürger ist auch in dieser Zeit noch möglich. Das gibt den Menschen das Gefühl, in dieser herausfordernden Zeit nicht allein zu sein", so der Dekan. "Die Kirchen stehen weiterhin offen - und wir müssen jetzt gemeinsam durch diese Zeit gehen."
