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Karlsruhe: Glühwein-Fieber auf dem Karlsruher Christkindlesmarkt: "Super! Danke, Kombilösung!"

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Glühwein-Fieber auf dem Karlsruher Christkindlesmarkt: "Super! Danke, Kombilösung!"

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    Glühwein-Fieber auf dem Karlsruher Christkindlesmarkt: "Super! Danke, Kombilösung!"
    Glühwein-Fieber auf dem Karlsruher Christkindlesmarkt: "Super! Danke, Kombilösung!" Foto: ErS

    Lange ist in der Fächerstadt diskutiert worden, wo der Christkindlesmarkt 2013 stattfinden soll. Die Fraktionen im Karlsruher Gemeinderat hatten sich dazu lange und emotionale Debatten geliefert - und bis zum Schluss wurden die Planungen für den neuen Standort Friedrichsplatz mit Skepsis begleitet.

    "Endlich Flair am Weihnachtsmarkt" - "Danke, Kombilösung"

    Im Juni hatte sich der Gemeinderat auf den neuen Standort geeinigt - als eindeutiges Provisorium. Hört man sich inzwischen um, trifft man durchweg auf zufriedene Besucher. "Toll, warum nicht schon immer an diesem Ort? Keine nervigen Bahnen, schönere Umgebung! Danke Kombilösung", kommentierte ka-news-Leser manu_ka kurz nach der Eröffnung. Pendler_t@glich meinte: "Endlich Flair am Weihnachtsmarkt! Man sollte diesen Platz beibehalten, so schön war es in KA noch nie!! Super!"

    Zufrieden zeigt sich auch die Stadtverwaltung: "Wir bekommen so viele positive Reaktionen", berichtet Bürgermeister Klaus Stapf auf ka-news-Anfrage. Besonders die Waldweihnacht mit den Bäumen gefalle den Besuchern. Die runden Wege würden als schön bewertet, die Weitläufigkeit schaffe eine entspanntere Atmosphäre. "Auch viele Standbetreiber fühlen sich jetzt besser integriert als auf dem Marktplatz", so Stapf. Sie seien anfangs zurückhaltend gewesen, inzwischen aber sehr zufrieden. Schließlich falle auch die Zerschneidung des Marktes durch die Straßenbahnen weg.

    Nachbessern will Stapf nächstes Jahr jedoch bei den Holzhackschnitzeln im Kinderland: Wie sich herausgestellt habe, bereiteten sie Probleme für Kinderwägen. Deshalb denke man darüber nach, künftig eine größere Schneise ohne Holz zu lassen.

    Fraktionen überzeugt vom Friedrichsplatz

    Als Erfolg bewerten auch die Fraktionen im Karlsruher Gemeinderat das Konzept auf dem Friedrichsplatz: "Der Christkindlesmarkt stößt bei den Bürgern auf hervorragende Resonanz", freut sich CDU-Fraktionsvorsitzende Gabriele Luczak-Schwarz. Die Eiszeit und das erweiterte Angebot rund um die Schlittschuhfläche vor dem Schloss werde ebenfalls sehr gut angenommen. "Die überwältigenden positiven Rückmeldungen aus der Bürgerschaft überzeugen uns, dass die in diesem Jahr als Testphase gedachte Option auf dem Friedrichsplatz für die kommenden Jahre bis zur Freigabe des Markplatzes auf alle Fälle beibehalten werden sollte."

    Dem schließt sich auch die SPD an. Mit einer Einschränkung: "Für das nächste Jahr muss noch bei der Barrierefreiheit nachgearbeitet werden, damit auch gehbehinderte Menschen den Markt möglichst uneingeschränkt genießen können", mahnt Fraktionsvorsitzende Doris Baitinger.

    "Auch wir haben einen insgesamt positiven Eindruck vom diesjährigen Weihnachtsmarkt", berichtet Fraktionssprecherin Bettina Lisbach für die Grünen. Mit einer endgültigen Bewertung wolle man aber noch abwarten bis nach Abbau des Marktes die Auswirkungen auf die dortigen Grünflächen erkennbar seien. "Die alten Eibenhecken wurden ja leider gegen unser Votum bereits großenteils entfernt. Für den Weihnachtsmarkt selbst sehen wir noch Verbesserungsbedarf beim Bodenbelag, der für Personen mit Rollatoren oder Buggys schwer befahrbar ist." Auch die Führung des Radverkehr sei noch nicht zufriedenstellend gelöst.

    Zu den Grünflächen äußert sich auch die FDP kritisch: "Ob Eiszeit, Christkindlesmarkt oder Kinderland - die diesjährigen Angebote glänzen um die Wette. Dennoch müssen wir uns im Frühjahr vor allem über den Friedrichsplatz unterhalten", so Fraktionsvorsitzender Thomas Hock. Die Belastung des Bodens und des Grüns müsse hinnehmbar sein. An der Aufenthaltsqualität dürfe sich außerhalb der Adventszeit nichts ändern. Vorerst aber: "Glückwunsch an die Gestalter der Weihnachtsangebote!"

    Auch Stadtrat Friedemann Kalmbach (GfK) zeigt Begeisterung und schließt sich eigenen Angaben nach dem Urteil vieler Besucher an: "Der beste und schönste Christkindlesmarkt den Karlsruhe je hatte - insbesondere die Kinderwelt vor St. Stephan war eine positive Überraschung." Ein Lob für die Gestaltung gehe an das Marktamt der Stadt.

    "Wir Freien Wähler hatten die Entscheidung 'pro Friedrichsplatz' mitgetragen, weil wir uns schon damals vorstellen konnten, dass durch die schöne, rundum windgeschützte und zentrale Lage mit kurzen Wegen ein atmosphärisch stimmiger Weihnachtsmarkt entstehen könnte", heißt es von Freie Wähler Stadtrat Jürgen Wenzel. Es sei außerdem richtig gewesen, Eiszeit und Weihnachtsmarkt zu trennen. "Bis der Marktplatz schienenfrei ist, kann der Weihnachtsmarkt so bleiben wie er nun ist." Über das Jahr hinweg wünsche man sich jedoch, dass der Friedrichsplatz wieder ein Ruhepunkt wird, "der er ursprünglich war und nicht zu einer 'Partymeile' verkommt."

    Alkohol an Jugendliche verkauft

    Lob von allen Seiten also - einziger Wermutstropfen: Kürzlich durchgeführte Alkoholtestkäufe des Ordnungs- und Bürgeramts fielen weniger erfreulich aus. Mitarbeiter hatten zehn Verkaufsstellen auf dem Karlsruher Christkindlesmarkt auf Jugendschutz überprüft. "Leider haben unsere jugendlichen Testkäufer in fünf Fällen das gewünschte Getränk mit hochprozentigem Inhalt erhalten, ohne dass sich das Verkaufspersonal nach dem Alter erkundigte oder den Ausweis zeigen ließ", berichtet Björn Weiße, Leiter des Ordnungs- und Bürgeramts, in einer Pressemitteilung.

    Darunter sei auch ein Standbetreiber gewesen, der bereits 2011 und 2012 durch Missachtung der jugendschutzrechtlichen Bestimmungen aufgefallen sei. Wegen der verbotenen Abgabe alkoholischer Getränke wird das Ordnungsamt nun in allen Fällen ein Bußgeldverfahren einleiten.

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