Die fortschreitende Globalisierung aller Lebensbereiche und die ungerechte Ausgangssituation zwischen nördlichen und südlichen Ländern, so das Fritz-Erler-Forum in der Veranstaltungsankündigung, seien zwei Ursachen globaler Risiken und Gefährdungen - Nährboden für Instabilität und Konflikte. Das Gefühl der Machtlosigkeit, das viele Menschen angesichts der weltweiten und oft wenig durchschaubaren Verflechtungen verspüren würden, führe zu wachsendem Widerstand in der Bevölkerung. Auch die "reichen" Länder könnten nur dann auf Dauer in Frieden und Wohlstand leben, betonen die Organisatoren der Podiumsdiskussion, wenn die bittere Armut in weiten Teilen der Welt eingedämmt werde.
Die "afrikanische" Sicht der Dinge
Auf drängende Fragen, die sich in diesem Kontext stellen, sollen im Rahmen der Veranstaltung Antworten gefunden werden: Was können wir vor Ort, in unserer lokalen Verantwortung tun? Wie wird der Slogan "global denken, lokal handeln" im Alltag sichtbar? Wie hängt dies mit unserer Wahrnehmung und dem lokalen Engagement für soziale und politische Gerechtigkeit zusammen? Zu diesem Themenkomplex wollen deutsche und afrikanische Experten in der Gesprächsrunde Einsichten und Ansichten vermitteln.
Neben der Generalsekretärin von Amnesty International, Barbara Lochbihler, und dem Gründungsmitglied der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International, Reinhold Thiel, wird auch die ehemalige Bundestagsabgeordnete aus Karlsruhe, Brigitte Wimmer, an der Veranstaltung teilnehmen. Wimmer war in ihrer aktiven Zeit als Abgeordnete Mitglied im Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie im Auswärtigen Ausschuss. Die "afrikanische Sicht" wird von Tirmiziou Diallo, Professor an der Université du Sahel in Dakar, dargelegt werden.
Plakative Anregungen: Hinsehen - nachdenken - handeln
Die Podiumsdiskussion findet im Stephansaal des Katholischen Gemeindezentrums, Ständehausstraße 4 in Karlsruhe statt. Beginn ist um 18 Uhr. Im Rahmen der Veranstaltung am morgigen Freitag wird zudem eine Ausstellung mit dem Titel "Farbe bekennen. Gegen globale Armut" eröffnet. Unter diesem Motto rief Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul zu einem Plakatwettbewerb auf. Das Ziel: insbesondere Jugendliche anzusprechen und für ein Engagement zur Bekämpfung der Armut zu gewinnen.
Die teils humorvollen, teils irritierenden und provozierenden Ergebnisse des Wettbewerbs werden nun von Freitag, 25. November, bis Freitag, 9. Dezember, im Katholischen Gemeindezentrum präsentiert. Die Plakatausstellung ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.