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Karlsruhe/Stuttgart: Glatteis: 1.073 Unfälle im Südwesten - Berufsverkehr und Bahnen rollen

Karlsruhe/Stuttgart

Glatteis: 1.073 Unfälle im Südwesten - Berufsverkehr und Bahnen rollen

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    Blitzeis wird von Autofahrern oft unterschätzt. Foto: K.-J. Hildenbrand/Archiv
    Blitzeis wird von Autofahrern oft unterschätzt. Foto: K.-J. Hildenbrand/Archiv

    Die Meteorologen rechnen verbreitet mit gefrierendem Regen und damit extremer Glätte auf Straßen und Wegen. In der Nacht zum Sonntag werde wärmere Luft in allen Höhenlagen dazu führen, dass der Niederschlag einige Zeit als Regen falle, sagte ein Meteorologe.

    Auf den durch den Frost sehr kalten Fahrbahnen werde sich Eis bilden. Immerhin sei es gut, dass sonntags meist wenig Verkehr herrsche. «An einem Werktag würden wir große Probleme bekommen.» Am Montag werde wieder kältere Luft das Geschehen bestimmen - und aus Regen erneut Schnee werden.

    Aktualisierung 9 Uhr: "Lagemeldung" von ka-Reporter - "Jeder sollte zu Hause bleiben"

    Von den Karlsruher Straßen schickt ein ka-Reporter eine "Lagemeldung" am Sonntagmorgen. Die Eisglätte zwang ihn und sein Räumungsunternehmen vor wenigen Stunden dazu, ihre Touren abzubrechen. In einer Kurve habe sich sein Traktor um 180 Grad gedreht - "und ein Traktor ist nun wirklich nicht schnell unterwegs".

    Sein Appell an die Bevölkerung: "Jeder sollte zu Hause bleiben." Gleichzeitig setzt er sich für Verständnis in der Bevölkerung für die Räumdienste im Raum Karlsruhe ein. "Diese setzen (besonders heute) ihre eigene Gesundheit aufs Spiel um die Wege und Straßen vom Glatteis zu befreien."

    Aktualisierung 10.45 Uhr: Autobahnen teilweise gesperrt

    Auf den Straßen und Gehwegen in Baden-Württemberg hat am Sonntag Blitzeis für schwierigste Bedingungen gesorgt. Die Streudienste sind pausenlos im Einsatz, vor allem im Norden des Landes ereigneten sich in den Morgenstunden zahlreiche Unfälle.

    Wie die Polizei mitteilte, blieb es bisher bei Sachschäden. Im besonders stark betroffenen Raum um Stuttgart herum hat auch die Polizei größte Probleme: Beamte ließen den Streifenwagen stehen und waren zu Fuß unterwegs. Autobahnen wurden wegen des Eises auf einigen Abschnitten gesperrt. Betroffen waren unter anderem die Autobahn 5 zwischen den Anschlussstellen Baden-Baden und Rastatt-Nord und die Autobahn 8 zwischen dem Dreieck Karlsruhe und der Anschlussstelle Karlsbad sowie zwischen den Anschlussstellen Heimsheim und Leonberg-West.

    Aktualisierung 12 Uhr: Streufahrzeug kippt in Pforzheim um

    Zentimeterdicke Eisschichten haben sich am frühen Sonntagmorgen auch in Pforzheim und dem Enzkreis gebildet. Wie die Polizei mitteilt, waren die Streudienste bereits in der Nacht im gesamten Bereich der Stadt Pforzheim und dem Enzkreis sowie auf der Autobahn A8 im Einsatz.

    Trotzdem kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und zahlreichen Unfällen. In Remchingen-Darmsbach kam ein Streufahrzeug aufgrund der extremen Glätte von der Fahrbahn ab und kippte um. Im Bereich der Polizeidirektion Pforzheim und der Autobahn A8 ereigneten sich insgesamt 55 Unfälle, wobei vier Personen leicht verletzt wurden. Der Gesamtschaden beträgt rund 150.000 Euro.

    Mehrere Fußgänger stürzten jedoch aufgrund der Eisglätte und zogen sich leichte Verletzungen zu. Die Autobahn A8 sowie weitere Straßen mussten aufgrund der Eisglätte zeitweise gesperrt werden. Gegen 10.30 Uhr normalisierte sich zumindest auf der Autobahn A8 im Bereich Pforzheim die Situation - der Verkehr floss wieder nahezu störungsfrei.

    Aktualisierung 15 Uhr: 20 Verkehrsunfälle in Rastatt/Baden-Baden

    Mit einsetzendem Regen gegen 3 Uhr verwandelten sich auch die Straßen im Bereich Rastatt/Baden-Baden bei einer Außentemperatur unter 0 Grad Celsius und gefrorenem Boden in sekundenschnelle in spiegelglatte Rutschbahnen. Besonders glatt wurde es auf der A5, zwischen Rastatt und Baden-Baden, da sich laut Angaben der Polizei auf der offenporigen Asphaltschicht eine Eisfläche bildete, die weder durch Räum- noch Streufahrzeuge beseitigt werden konnte.

    Da sich in diesem Streckenabschnitt in kurzer Zeit mehrere Unfälle ereigneten, musste dieser Bereich der Autobahn, ab 4.50 Uhr, komplett in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. Gegen 13 Uhr konnte die Fahrtrichtung Nord und erst um 15 Uhr die Fahrtrichtung Süd wieder für den Verkehr freigegeben werden. Da viele Verkehrsteilnehmer ihre Fahrweise nicht rechtzeitig den veränderten Straßenverhältnissen anpassten, ereigneten sich im gesamten Zuständigkeitsbereich zahlreiche Verkehrsunfälle.

    Durch die Polizei wurden insgesamt 20 Verkehrsunfälle mit einem Gesamtschaden von 70.000 Euro aufgenommen, bei denen Fremdschaden entstand. Schadenlose Ereignisse wie einfaches Abkommen von der Fahrbahn, bei denen der Fahrzeugführer anschließend seine Fahrt fortsetzen konnte oder Dreher auf der Fahrbahn ohne Kollisionen sind hierbei nicht berücksichtigt.

    Aktualisierung Montag, 8:30 Uhr: 81 Unfälle im Stadt- und Landkreis Karlsruhe - Bahnen fahren normal

    Zahlreiche glatteisbedingte Verkehrsunfälle sorgten den gesamten Sonntag über für einen pausenlosen Einsatz der Polizei. Obwohl die Streudienste mit allen zur Verfügung stehenden Fahrzeugen ohne Unterbrechung ihrer Tätigkeit nachgingen, kam es in der Zeit zwischen 4 Uhr bis 20 Uhr im Stadt- und Landkreis Karlsruhe zu insgesamt 81 Verkehrsunfällen. 37 davon ereigneten sich im Stadtgebiet und den umliegenden Stadtteilen. Der südliche Landkreis war von 17 und der nördliche von 19 Unfällen betroffen. Auf den Autobahnen A 8 und A 5 kam es zu insgesamt 8 Unfällen.

    Lkw-Unfall und Autobahnsperrung

    Gegen 7.30 Uhr kam es in der Steigung auf der A8 vom Karlsruher Dreieck in Richtung Karlsbad zu einer Kollision unter Beteiligung eines Lkw, bei der eine Frau mit einer Schienbeinfraktur ins Krankenhaus eingliefert werden musste. Zur Bergung der Fahrzeuge musste der Autobahnabschnitt vom Karlsruher Dreieck bis zur Anschlussstelle Karlsbad in Fahrtrichtung Karlsbad bis kurz nach 11 Uhr voll gesperrt werden. Aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens kam es jedoch zu keinen nennenswerten Staubildungen.

    Bei zwei weiteren Unfällen im Sadtgebiet wurden noch zwei weitere Personen leicht verletzt. Ansonsten blieb es lediglich bei Sachschäden, deren Höhe allerdings noch nicht beziffert werden konnte.

    Insgesamt hat die Polizei in Baden-Württemberg während der Glatteis-Warnung 1073 Verkehrsunfälle gezählt. Ein Mann kam dabei ums Leben, so das Lagezentrum des Landesinnenministeriums. 58 Menschen wurden verletzt, 14 davon schwer. Der Sachschaden betrage mehr als drei Millionen Euro. Ein Rentner verunglückte in Sulz am Neckar tödlich, als er einen Gehweg streute.

    Busse und Bahnen in Karlsruhe fahren normal

    Laut Deutschem Wetterdienst können Niederschläge in der Nacht vereinzelt erneut zu Glätte im Südwesten führen. Trotz Eis und Schnee läuft der Berufsverkehr in der Region allerdings derzeit weitestgehend normal. Auch die Busse und Bahnen im Karlsruher Verkehrsverbund fahren nach Angaben des KVV wieder normal.

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