ka-news ist der Geschichte des ältesten Mädchengymnasiums Karlsruhes auf den Grund gegangen. Am 21. September 1911 teilte sich die einzige Mädchenschule aus Karlsruhe aufgrund großen Andrangs in "Fichte-Schule" (heute: Fichte-Gymnasium) und "Lessing-Schule" (heute: Lessing-Gymnasium) auf. Im alten Gebäude blieb eine Vorschule und eine Höhere Mädchenschule.
G8, Mittagsbetreuung und vieles mehr
In das neue Gebäude auf der Sophienstraße zogen eine Vorschule, eine Höhere Mädchenschule mit Oberstufe und ein Mädchengymnasium. Im Laufe der Jahre änderte sich viel am Äußeren und Inneren der Schule. Wir wollen den Zeitraum der letzten zehn Jahre betrachten:
Nachdem die Probephase des neuen achtjährigen Abiturs gut überstanden war, wurde dieser Zug gänzlich in die Schule integriert. Somit mussten Lehrpläne, Bücher und vieles mehr dem nun kürzeren Zeitraum angepasst werden. Außerdem gibt es seit einigen Jahren eine Mensa und eine Nachmittagsbetreuung durch die Kinderstadtkirche Karlsruhe. Die Schüler haben auch die Möglichkeit an einer Hausaufgabenbetreuung teilzunehmen. Seit 2003 können sie als dritte Fremdsprache neben Französisch auch Spanisch zu wählen.
Leichtschrift, Sozialpraktikum, Inklusion
Baulich hat sich das Gebäude von außen betrachtet recht wenig verändert. Lediglich einen Neubau gibt es, der Mensa, Sekretariat, Rektorat, Lehrerzimmer und zwei Klassenzimmer beherbergt. Im Hauptgebäude selbst gibt es neue naturwissenschaftliche Räume, die die alten ergänzen. An der Außenfassade wurde vor wenigen Jahren eine pinke Leuchtschrift angebracht, die einige Diskussionen mit sich brachte. Um die sozialen Kompetenzen der Schüler zu stärken, wurde neben dem BOGY (Berufsorientiertes Praktikum für Gymnasien) ein Sozialpraktikum eingeführt.
Dieses Jahr ist für das Lessing-Gymnasium auch wegen einem anderen Grund besonders. Die erste Schülerin in einem Rollstuhl erhielt ihr Abiturzeugnis im Juni, nachdem sie zwei Jahre lang die Oberstufe des Schule besucht hatte. "Durch die Inklusion sollen auch behinderte Kinder in allgemeinbildende Schulen integriert werden", so die Direktorin Sabine Schatte.
Sommerfest von vier Schülern organisiert
Über die heutige Situation sagt die Rektorin: "Es herrscht eine tolerante Stimmung, obwohl das die Schüler hier nicht so sehen." Andere Schulen hätten weitaus strengere Regeln. Baulich handele es sich um eine gute Symbiose zwischen neu und alt. Sie fände es sehr gut, dass das Jubiläumsjahr im Großen und Ganzen von den Schülern gestalten wurde. Dazu gehörten und gehören Aktivitäten wie das Ehemaligentreffen im Mai, eine Festschrift und ein Sommerfest am Freitag, 15. Juli.
Das Sommerfest wurde von vier Schülern organisiert, die durch den Seminarkurs für ihre Leistungen benotet werden. Sie boten ein reichhaltiges Programm, bei dem alle Schüler und Lehrer mitarbeiten mussten. So gab es verschiedene Klassenräumen eine alkoholfreie Cocktailbar, einen Jahrmarkt, Karaoke, Partyspiele und vieles mehr. In der Sporthalle fand ein Fußballturnier statt. Zwischen einzelnen Spielen sorgte ein Tanzkurs der Schule für Unterhaltung.
Ruhe ist angesagt
Für das Wohlbefinden gab es Stände mit Essen und Trinken. Von einem Kuchenstand über Waffelverkauf bis hin zu einem türkischen Stand gab es an Essen reichhaltige Auswahl. Wer statt Limonade lieber einen Milchshake trinken wollte, konnte dies im Schulhof beim Stand der Klasse 8b tun.
Für die Zukunft seien keine Veränderungen mehr geplant, so Rektorin Schatte: "Nach so vielen Veränderungen braucht man auch etwas Ruhe." Nach dem Sommerfest sind noch zwei weitere Feste geplant. Einerseits ein Jubiläumssportfest im September, andererseits eine Theateraufführung der Theatergruppe der Oberstufe. Somit nimmt das Jubiläumsjahr 2011 für das Lessing Gymnasium ein Ende.