"In Stuttgart und anderen Städten läuft das Gemeinnützige Bildungsjahr hervorragend",unterstreicht die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Stadträtin Anne Segor, "die Plätze beider Stadt und kulturellen Institutionen sind unter Abiturienten heiß begehrt." Während des Bildungsjahres gibt es 200 Euro Taschengeld, qualifizierte Fortbildungen und die Anerkennung als Zivildienst für junge Männer. Dabei profitieren nach Angaben der Grünen beide Seiten: Die Jugendlichen gewinnen realistische Einblicke in eine interessante Arbeitswelt, die sie oft schon während der Schulzeit für eine spätereBerufstätigkeit ins Auge gefasst hatten. Im Gegenzug profitieren Theater, Musikschulen, Büchereien und städtische Institutionen von dem Engagement der jungen Leute.
Grüne wollen schon im Herbst 2007 beginnen
Erst recht, wenn diese Gelegenheit erhalten, zusätzliche Projekte beispielsweise imKulturbereich umzusetzen oder dabei mitzuwirken.Bei einem früheren Vorstoß der Grünen zur Einführung eines Gemeinnützigen Bildungsjahres hatte die Stadt Bedenken hinsichtlich der gesetzlichen Regelungen geäußert. Diese sind in jeder Hinsicht ausgeräumt meint die Gemeinderatsfraktion. Deshalb fordern die Grünen ein Konzept für die Ausweitung des Jugendfreiwilligendiensts in der vorgeschlagenen Art und Weise. Geprüft werden sollte dabei auch,ob und unter welchen Voraussetzungen eine Öffnung für Schulabgänger anderer Schularten möglich wäre.
Die Festlegung auf den Schulabschluss Abitur ist eineStuttgarter Entscheidung, die nirgends zwingend vorgegeben ist. "Wichtig ist uns, dass möglichst schon ab Herbst 2007 mit einer Gruppe von Schulabsolventenbegonnen werden kann", erklären die Grünen in einer Pressemitteilung abschließend. Dabei sollen natürlich Ideen und Engagement der jungen Leute für die Stadt und ihre kulturellen Institutionen genutzt, aber auch der von allen Fraktionen getragenen Anspruch der Förderung von Kindern und Jugendlichen in allen Alter- und Ausbildungsstufen ein Stück weit umgesetzt werden.